Neuerscheinungen 2013Stand: 2020-01-07 |
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Christel Rech-Simon, Christel Rech- Simon, Heidi Varin, Gabrielle Vincent
(Beteiligte)
Ernest und Célestine
Célestines Fragen
Übersetzung: Varin, Heidi; Rech-Simon, Christel
2013. 42 S. m. zahlr. bunten Bild. 246 mm
Verlag/Jahr: CARL-AUER 2013
ISBN: 3-89670-882-1 (3896708821)
Neue ISBN: 978-3-89670-882-3 (9783896708823)
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Gute Kinderbücher zeichnen sich häufig dadurch aus, dass sie auch eine therapeutische Komponente haben. Geschichten helfen Kindern z. B., Angst auslösende Situationen zu bewältigen, indem sie seelische Vorgänge externalisieren und so aus der Distanz beobachtbar machen.
Für das Programm des Carl-Auer Verlags stellen solche Bücher eine sinnvolle Erweiterung dar sei es als Begleitlektüre zur therapeutischen Arbeit mit Kindern, sei es als niederschwellige Therapie ohne Krankenschein .
Die Bücher der französischen Autorin Gabrielle Vincent sind dafür ein gutes Beispiel. Célestine, die Maus, und der Bär Ernest erleben exemplarisch, was Kinder in ihrer Beziehung mit Erwachsenen beschäftigt.
Ernest vertritt als alleinerziehender Adoptivvater die Erwachsenenwelt. Er kümmert sich rührend um die kleine Célestine. Er will sie nie enttäuschen und ist immer bemüht, sie glücklich zu machen. Ernest ist der große Starke, an den man sich anlehnen kann, dem man vertrauen kann, der sich kümmert und sorgt. Célestine ist durch und durch Kind und nah an ihren Gefühlen, die sie unmissverständlich ausdrückt. Ernest ist ihr engster Vertrauter und Zuhörer in allen Dingen.
In dieser Geschichte bringt Célestine Ernest in große Verlegenheit, als sie ihn mit der Frage bedrängt, wo und wie sie geboren wurde. Ernest ist hin- und hergerissen zwischen Fürsorge und Vermeidung einer Antwort. Er hat Célestine aus dem Mülleimer gezogen und möchte ihr diese Wahrheit ersparen, weil er befürchtet, es könnte sie verletzen. Letztendlich erfährt sie von einem nahezu verzweifelten Ernest die Wahrheit. Um sie zu verarbeiten, spielt sie die eigene Geschichte wieder und wieder durch und kann so nach und nach ihre Biografie akzeptieren ganz so, wie es Kinder auch im richtigen Leben machen.
Ein wunderbares, nostalgisches Kinderbuch, das seine therapeutische Wirkung ganz nebenbei entfaltet.
Gabrielle Vincent (1928-2000) gehört zu den bekanntesten Bilderbuchkünstlerinnen im französischsprachigen Raum. Nach ihrem Studium an der Akademie der Schönen Künste in Brüssel war sie als freischaffende Malerin, Illustratorin und Autorin tätig. Sie illustrierte und schrieb unzählige Kinderbücher, darunter die Reihe "Ernest und Célestine", die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurde.