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Karin Zeitler
Die lange Reise der Glasmacher
Roman
2013. 427 S. 215 mm
Verlag/Jahr: VERLAG NEUE LITERATUR 2013
ISBN: 3-940085-67-7 (3940085677)
Neue ISBN: 978-3-940085-67-2 (9783940085672)
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Jena. Juni 1945. Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Endlich herrscht Frieden, doch für 41 Mitarbeiter des weltberühmten Glaswerks Schott & Genossen schlägt das Schicksal erneut zu. Von einem Tag auf den anderen müssen die Schottianer und ihre Familien dem Deportationsbefehl der amerikanischen Besatzer Folge
leisten und ihre Heimat, Angehörige und Freunde verlassen. "Die lange Reise der Glasmacher" beginnt und wächst sich zu einer wahren Odyssee aus.
Im Fokus des Buches stehen drei Familien, deren Los exemplarisch für das ihrer Leidensgefährten ist. Immer wieder werden sie zum Spielball der Besatzungsmächte und deren politischen und wirtschaftlichen Interessen in einem zunehmend geteilten Deutschland. Ein Leben zwischen Anpassung und Widerstand, zwischen Glück und Leid, zwischen Hoffnung und Verzweiflung beginnt
Eindringlich und facettenreich erzählt die Journalistin Karin Zeitler in ihrem historischen Roman die bislang wenig bekannte Geschichte amerikanischer Nachkriegsdeportationen. Angeregt durch Zeitzeugeninterviews und Material aus dem Schott-Firmenarchiv zeichnet sie ein authentisches Bild dieses wechselvollen Abschnittes der jüngeren deutschen Geschichte.
Stellen Sie sich vor, Sie haben 48 Stunden Zeit, um das Nötigste zusammenzupacken, sich zu verabschieden und zu einer Reise ins Ungewisse aufzubrechen. Nicht freiwillig wohlgemerkt , sondern auf Befehl des ehemaligen Feindes. So geschehen 1945 in Jena, als sich kurz nach Kriegsende 41 Mitarbeiter des weltberühmten Jenaer Glaswerks Schott mitsamt ihren Familien einem amerikanischen Deportationsbefehl zu beugen hatten.
Wie gingen die betroffenen Glasmacher mit dieser Extremsituation um? Welche Wendungen nahm ihr weiteres Leben? Sahen sie in der Deportation die Chance auf eine bessere Zukunft oder lediglich ein unabwendbares Unglück?
Im Mittelpunkt der "langen Reise der Glasmacher" stehen drei Jenaer Familien, die diese sieben Jahre währende Odyssee selbst miterlebt haben. Erst mit der Gründung des neuen Schott-Glaswerkes 1952 in Mainz fanden sie endlich eine neue Heimat. Ihr gesamtes weiteres Leben wurde von dem Deportationsbefehl genauso maßgeblich geprägt wie von den politischen Entwicklungen des beginnenden Ost-West-Konfliktes und der Gründung zweier deutscher Staaten.
Der Roman basiert auf Interviews, die die Autorin mit Zeitzeugen geführt hat. Einzelheiten zur Firmengeschichte des Traditionsunternehmens "Jenaer Glaswerk Schott & Genossen" konnte sie im Firmenarchiv des Stammsitzes in Jena recherchieren.
Karin Zeitler, 1961 im Rheinland geboren, lebt seit 1999 mit ihrer Familie in Jena. Die Journalistin lernte ihren Beruf nach dem Jurastudium im Rahmen eines Volontariats bei der Deutschen Presse Agentur (dpa) von der Pike auf. Danach arbeitete sie mehrere Jahre als verantwortliche Redakteurin in verschiedenen Büros von dpa und ap. Seit der Geburt ihrer Kinder übt sie den Journalistenberuf freiberuflich aus und organisiert Pressearbeit für verschiedene Firmen und Verbände. Seit jeher interessiert sie sich besonders für die Geschichte und die Geschichten ihrer zahlreichen Wohnorte. Bei Recherchen zur Historie der Universitätsstadt Jena stieß sie auf Berichte über amerikanische Deportationen nach 1945 in den Westen Deutschlands. Ihre Neugierde war geweckt und die Idee zum Buch geboren.