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Christiane Sautter
Ein Märchen für Dich
Lösungen aus der systemischen Werkstatt - Für Erwachsene
Herausgegeben von Sautter, Christiane
2. Aufl. 2013. 208 S. 14. 17 cm
Verlag/Jahr: VERLAG FÜR SYSTEMISCHE KONZEPTE 2013
ISBN: 3-943239-04-7 (3943239047)
Neue ISBN: 978-3-943239-04-1 (9783943239041)
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Erzählen wir uns nicht jeden Tag Geschichten?
Geschichten, die von uns und von den Menschen handeln, mit denen wir unser Leben verbringen?
Meist sind es ähnliche Geschichten, und besonders dann, wenn wir Probleme haben, erzählen wir uns jeden Tag dieselbe traurige, verzweifelte oder wütende Geschichte, ohne dass dies etwas verändern würde.
Wir wäre es, wenn wir stattdessen neue Geschichte erfinden, die uns den Weg aus dem Problem zur Lösung zeigen? Heilende Märchen, die uns abholen, wo wir sind, um uns dorthin zu führen, wohin wir wollen?
Wenn Sie in Problemen feststecken, dann finden Sie in diesem Buch eine Vielzahl von verblüffenden Lösungswegen. Lassen Sie sich von den kreativen Ideen unserer Autoren inspirieren!
INHALT
Der Nutzen therapeutischer Märchen
Wie schreibe ich ein therapeutisches Märchen?
DIE MÄRCHEN
DAS TRAUMA HEILEN
Der Ritter Roderich und die Tjoste
Der Kampf des tapferen Heinrich
Der Hexenfluch
Die Sehnsucht nach der bunten Welt
Jolanda und die Zauberzwerge
DAS LEBEN SELBST GESTALTEN
Die goldene Harfe
Gustav und das Kloster Shaolin
Der Müller und die Krähen
Der Silbertrank
Die bunten Kugeln der Prinzessin Lieselu
Der Sängerwettstreit zu Harmonien
Der rote Luftballon
DIE KINDER LIEBEN
Die gute Mutter
Ela und die Mitte
ÜBERFORDERUNG VERMEIDEN
Nicoletta und die Zauberkräuter
Das Lied der Elfen
Die Treppe zum Berg des Friedens
Theresa und der Dienst am Menschen
Der gläserne Flügel
DAS KINDERMÄRCHEN
Das singende Schwert
"Der Ritter Roderich und die Tjoste
Das Rittermärchen schrieb Christiane Sautter für einen Manager, der sich - für ihn völlig unverständlich - davor fürchtete, Gruppen zu leiten.
Es war einmal in einem Lande hoch im Norden ein willensstarker Ritter, schön von Gestalt, männlich, tapfer, stark und verlässlich. Er herrschte milde über seine Untertanen und war deshalb beliebt bei Jung und Alt.
Auch bei seinem Weib und seinen Kindern war er wohl gelitten.
Nun begab es sich, dass dieser Ritter mit Namen Roderich von der Rabenburg von der Tafelrunde ausersehen wurde, die große Tjoste, das Kampfspiel der Ritter, in seiner Burg auszurichten und daselbst als Schiedsmann zu wirken.
"Du bist es, Roderich, edler Freund", sprach Volkmar von der Aue und ließ seine Augen wohlgefällig auf dem Ritter ruhen, "du und deine prächtige Burg. Schick Herolde im Land umher und lasse alle laden." Er blickte fragend auf den Freund, denn dieser schwieg und seine Miene zeigte keine Freude. "Du nimmst doch an, Roderich?" "Ja, ja gewiss", sputete sich der Angesprochene und zog den Mund zum Lächeln, "ja, gewiss, und danke für die große Ehre! In drei Monden ist alles bereit!" Am Tage nach der Tafelrunde ließ Roderich seinen Hofmarschall kommen und befahl, alles für die große Tjoste herzurichten. Der Burghof musste leergeräumt, die Hühner und die Ziegen in den Sommerstall vor der Burg getrieben, der Kampfring ausgemessen und die Sitze für die Ritter und die Damen hergerichtet werden.
"Lass Tücher für die Tafel schneidern, ja, und, das Festmahl planen. Das Mahl soll mir zum Ruhm gereichen. Was schlägst du vor?" "Wenn alle Ritter kommen, mit Damen und mit Knappen, sind wir wohl über hundert edle Leut", sinnierte der Hofmarschall. "Für das Gesinde und die Knappen reicht wohl Kohl und Bier. Met für die Edlen liegt in Fässern tief im Keller, genügend Mehl, um Brot zu backen, in Säcken in der Scheune. Was haltet Ihr, mein Herr, von Schaffleisch mit Zwiebeln, Huhn mit Zwetschgen und gebratener Gans mit roten Rüben?" "Was ist mit Fisch?", frug Roderich. "Ich meine, für die Ritter, deren Zähne wackeln." "Stockfisch in Öl mit Rosinen, gesottener Aal mit Pfeffer, gebratener Hering und gesottener Hecht mit Peterling", sprudelte der Hofmarschall.
"Und Suppe?", frug Roderich, dem ob all der Köstlichkeiten schon der Magen knurrte.
"Eiersuppe mit Safran und Honig", schlug der Hofmarschall vor, "und zum Nachtisch Marzipan und süßen Brei." Der Ritter nickte zufrieden...."