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Neuerscheinungen 2013

Stand: 2020-01-07
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Wolfgang Heiß

Französische Fremdenlegion 1842-1847


Erinnerungen und Dokumente des Legionärs Rudolf Heiß
2013. 148 S. m. 28 Abb. 210 mm
Verlag/Jahr: EPEE EDITION 2013
ISBN: 3-943288-14-5 (3943288145)
Neue ISBN: 978-3-943288-14-8 (9783943288148)

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Das Leben von Rudolf Heiß (1820-1878) war dem Militär verschrieben. Als 11-Jähriger diente er als Eleve unter Ludwig I. von Bayern. In den Jahren 1842 bis 1847 war er Sergeant der französischen Fremdenlegion und nahm in Algerien an fünf Feldzügen gegen die Araber teil. Näheren Aufschluss über seine fünfjährige Dienstzeit gibt sein handgeschriebener Bericht Erlebnisse in Afrika , der wohl den größten Teil seiner Dienstzeit bei der Legion schildert. Dieses Zeitdokument ermöglicht einen einzigartigen und beeindruckenden Einblick in die Ursprungszeit dieser Eliteeinheit vor über 170 Jahren und stellt einen Hauptteil dieser Biografie dar.
Nach seiner Rückkehr aus der französischen Fremdenlegion wurde er 1848 dem bayerischen Kriegsminister Carl Weishaupt persönlich vorgestellt und wieder ins bayerische Heer aufgenommen. Seiner Militärlaufbahn war vorbildlich und er diente im Feldzug 1870/71 gegen Frankreich als Kommandant der 1. Feldgendarmerie-Abteilung, wurde 1872 zum Kompaniechef der Gendarmerie-Kompanie von Oberfranken ernannt und im selben Jahr nach München zur Gendarmerie-Kompanie der Haupt- und Residenzstadt versetzt. Als deren Chef verblieb er hier bis zu seinem Tode.
Die Biografie enthält, neben dem authentischen Bericht zum Leben und Wirken in der französischen Fremdenlegion, auch Originaldokumente und Fotografien.
[...] Endlich kam der Befehl zu unserem Abmarsch nach Oran, dem Haupt-Depot. Wir wurden nachmittags nach Algier geführt und abends eingeschifft. Diesmal wurde ich ernstlich seekrank, und zwar so, dass ich regungslos bis zu unserer Ankunft in Mers-el-Kebir, welche des anderen Abends erfolgte, auf dem Verdeck liegen blieb. In Mers-el-Kebir, einem alten spanischen Fort nebst kleinem Städtchen, wurden wir wieder ausgeschifft und hatten noch eine starke Stunde längs dem Meeresufer hin nach Oran zu marschieren. Ich war todesmatt, hatte fürchterlichen Durst und konnte kein Wasser bekommen. Endlich, es war schon Nacht geworden, kamen wir, nachdem wir ein fünfzig Schritte langes, durch den Felsen gesprengtes Tor passiert hatten, in Oran, das heißt, in dem Fort La Moule, an. Kaum da angekommen, wurden die Tore verschlossen. Wir erhielten je zwei von uns eine wollene Decke mit der Weisung, uns im Hofe, der gepflastert war, niederzulegen. Hieran reihte sich das strenge Verbot, keine der von den schon länger Anwesenden und Eingekleideten bewohnten Baracken zu betreten, weil man annimmt, dass alle von Dur-rahim Kommenden mit Läusen übersät sind. Es hatten die die Baracken Bewohnenden zwar auch keine Betten, aber doch hölzerne Pritschen und waren vor dem so unangenehmen Tau geschützt. Ich suchte den Sergeant-Major auf, stellte ihm mein Unwohlsein vor und bat ihn, mir doch irgendeinen Winkel in einer Baracke anzuweisen, wurde aber barsch zur Türe hinausgewiesen. Nun schlich ich mich von einer Baracke zur anderen, um wenigstens einen Trunk Wasser zu bekommen aber überall umsonst. Hatten sie keines, oder wollten sie mir keines geben? Ich weiß es nicht. Letzteres ist wahrscheinlicher, obschon sich im Fort kein Brunnen befand. [...] Dieses Leben im Biwak gefiel mir immer ausnehmend diese rege Tätigkeit während des Tages, die großen Feuer des Nachts, die vorgeschobenen kleinen Posten, die dunklen, gespenstischen Gestalten, das Heulen der Schakale und Hyänen, dazwischen in langgezogenen Kehllauten der Ruf eines Eingeborenen, das Geschrei der Esel, Maultiere und Kamele all dies schuf ein phantastisches, in eigentümlichen Reizen erscheinendes Bild. [...] Vor uns lag ein sehr schmaler und langer Engpass. Die Kolonne hatte ihn bereits passiert, wir aber mussten in einiger Entfernung halten, bis der sehr starke Konvoi durch war, wo immer nur ein Lasttier hinter dem anderen marschieren konnte. Diesen Moment benutzte der zehnmal stärkere Feind, um unser Bataillon von allen Seiten anzugreifen und uns von der Kolonne abzuschneiden, was ihm auch beinahe gelungen wäre. Ich erhielt den Auftrag, mit 20 Mann diese Schlucht zu verteidigen, stieg den Berg hinan, vertrieb die wenigen bisher eingedrungenen Araber und setzte mich, meine Leute hinter Felsstücken postierend, an der Mündung der Schlucht fest. Jedoch, die eindringenden Feinde wurden mit jeder Sekunde zahlreicher schon lagen mehrere meiner Leute schwerverwundet darnieder.