Neuerscheinungen 2013Stand: 2020-01-07 |
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Christian Bartel
Grundkurs Weltherrschaft
Bekenntnisse eines Ausnahmeathleten
2013. 160 S. 196 mm
Verlag/Jahr: SATYR VERLAG 2013
ISBN: 3-944035-05-4 (3944035054)
Neue ISBN: 978-3-944035-05-5 (9783944035055)
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In Christian Bartels Herzen ist Fülle, aber auch an seinem Bauch und da, wo andere einen Hals haben, ist Fülle. Denn Christian Bartel ist sein eigenes Füllhorn: Geniale komische Ideen quellen aus ihm nur so heraus. Endlich erscheint seine zweite Geschichtensammlung!
Christian Bartel ist ein Ausnahmeathlet. In einer stürmischen Novembernacht hat er sich aus abgelaufenem Joghurt, einem alten C64-Prozessor und zwei Zentnern Hack selbst zusammengebaut und aus Jux zum Leben erweckt. Seitdem schreibt er Geschichten, Glossen und Satiren, die allesamt ebenso nah am Wahnsinn gebaut sind wie am Leben: Nacktbilder verleiten Jungs zum Einbruch in einen Kiosk, überforderte Väter fliehen vorm Herrscher von Megara, Paare übertrumpfen sich in brünstigem Sexgeheul oder klauen sich in der Kita nebenan ein Kind. In der Fantasie dieses satirischen Ausnahmeathleten ist alles möglich. Ob er seine eigene Biografie plündert, einem Schwarzmeerfreidenkerbund und dem Kapitänsdinner der Niedlichkeit beiwohnt oder Ratschläge zur Übernahme der Weltherrschaft gibt: Christian Bartels Geschichten sind stets brüllend komisch, pointendicht, aber zugleich vielschichtig und anspielungsreich. - Große humoristische Kurzprosa.
"Die schnoddrige und saukomische Art des Autors bedient ein sehr spezielles Komik- und Satiregenre, das seine schönste Ausprägung in Kurt Tucholskys Geschichten vom Herrn Wendriner gefunden hat, mit denen Bartels Geschichten sich durchaus messen können." Kieler Nachrichten ´Derber Humor und skurrile Szenen sind ebenso ein Markenzeichen von Au- tor Bartel wie seine flotte Schreibe.´ Frankfurter Allgemeine Zeitung
Ich war ein sehr ungeduldiges Kind, das zudem in der pädagogisch schwierigen Epoche nach Abschaffung der Prügelstrafe, aber vor dem Siegeszug kleinformatiger Unterhaltungselektronik aufwuchs. Insofern war ich bei langen Autofahrten meinen Eltern gegenüber aber immer taktisch im Vorteil. Außerdem dachte man in den späten Siebzigern noch, Hyperaktivität sei vollkommen normal bei Kindern, die mehrere Stunden still sitzen müssen. Gut, dass die Pharmabranche dieses Missverständnis mittlerweile ausgeräumt hat.
Als Sedativ hatten wir bloß einen Kassettenrekorder zur Verfügung, der stündlich mit einem Fuder armdicker Batterien gefüttert werden musste, außerdem war eine Hui-Buh-Kassette im Schacht stecken geblieben, sodass auch auf den längsten Autofahrten ausschließlich dieser Tonträger zu Gehör gebracht wurde, meist unterlegt vom leisen Gewimmer meines Vaters, der mittlerweile tatsächlich Angst vor dem Gespenst zu haben schien. Den Kassettenrekorder hatten wir diesmal jedoch zu Hause lassen müssen, weil er beim Packen des Wagens beschädigt worden war. Jemand hatte ihn versehentlich mehrfach mit dem Auto überfahren.
´Ein bedauerlicher Unfall´, hatte mein Vater gesagt und ausgelassen auf den Scherben des Gerätes herumgetanzt.