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Neuerscheinungen 2013

Stand: 2020-01-07
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Marlen Eckl, Moacyr Scliar (Beteiligte)

Die Götter der Raquel


Roman. Nachwort: Feierstein, Liliana R.
Übersetzung: Eckl, Marlen
1., Aufl. 2013. 148 S. 191 mm
Verlag/Jahr: HENTRICH & HENTRICH 2013
ISBN: 3-9556500-0-6 (3955650006)
Neue ISBN: 978-3-9556500-0-1 (9783955650001)

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"Die Götter der Raquel" bildet nach Ansicht des Autors Moacyr Scliar zusammen mit "Die Ein-Mann-Armee" und "Der Krieg in Bom Fim" letzteres erscheint im Herbst 2013 ebenfalls im Hentrich & Hentrich Verlag erstmals in deutscher Übersetzung ein Tryptichon, in dem jedes Buch einen anderen Aspekt der Erfahrung der zweiten Generation jüdischer Immigranten in Brasilien schildert.
"Die Götter der Raquel" erzählt von den inneren Konflikten der zweiten Generation jüdischer Immigranten in der christlichen Mehrheitsgesellschaft Brasiliens. Als Jüdin auf einer Nonnenschule ist Raquel, die Tochter des ungarisch-jüdischen Immigranten Ferenc, dem starken Druck dieser religiös geprägten Umwelt ausgesetzt. Unter den Mädchen des jüdischen Viertels Bom Fim in Porto Alegre bleibt sie aufgrund der fehlenden Bindungen zu ihren Wurzeln eine Außenseiterin. Zwischen zwei Welten zerrissen, denen sie beiden nicht richtig angehört, beginnt für Raquel die schwierige Suche nach der eigenen Identität. Wie der biblische Erzengel Michael nimmt sich der Angestellte ihres Vaters Miguel ihrer an und wird zum allgegenwärtigen Begleiter in ihrem Leben, in dem die Grenzen zwischen Phantasie und Realität aufgehoben zu sein scheinen. Mit ihm findet Raquels von Dämonen und Göttern beherrschtes Ringen um den inneren Frieden einen überraschenden Schluss.
Moacyr Scliar (Porto Alegre 1937 - 2011 Porto Alegre), Arzt und Schriftsteller, wuchs als Kind russisch-jüdischer Immigranten im damaligen jüdischen Viertel Bom Fim in Porto Alegre auf. Er gilt neben Clarice Lispector als der wichtigste Vertreter der brasilianisch-jüdischen Literatur und zählt zu den meist übersetzten Gegenwartsschriftstellern Brasiliens. In mehr als 70 Werken unterschiedlicher Genres - Romane, Erzählungen, Essays sowie Kinder- und Jugendbücher- setzte er sich mit dem Judentum, der Medizin und der Lebenswirklichkeit der brasilianischen Mittelklasse auseinander. Außerdem schrieb er Kolumnen und Beiträge für brasilianische Zeitungen, u.a. für die "Folha de S. Paulo" und die "Zero Hora". Für seine Werke erhielt Scliar zahlreiche Preise, darunter mehrfach den Prêmio Jabuti und den Prêmio Casa de las Américas. Seit 2003 gehörte er der Academia Brasileira de Letras an. Scliars Verdienst ist es, die jüdische Thematik und Fragen, mit denen sich Immigranten im modernen Bra
silien konfrontiert sehen, nachhaltig in der brasilianischen Literatur verankert zu haben.