Neuerscheinungen 2014Stand: 2020-02-01 |
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Karsten Lichau
Menschengesichte
Max Picards literarische Physiognomik. Dissertationsschrift
2014. 520 S. 3 b/w and 3 col. ill. 240.00 mm
Verlag/Jahr: AKADEMIE VERLAG 2014
ISBN: 3-05-006269-X (305006269X)
Neue ISBN: 978-3-05-006269-3 (9783050062693)
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Max Picards frühe Schriften zeichnen sich durch eigenwillige literarische und kulturphilosophische Positionen aus. Karsten Lichau lotet die Spannungen und Brüche in Picards oft vorschnell als kulturpessimistisch oder konservativ etikettiertem Frühwerk aus, das zwischen 1914 und 1933 entstand. Im Zentrum steht dabei eine ebenso umkämpfte wie schillernde literarische Figur: das Gesicht. Indem die Studie textnahe Lektüre mit kulturhistorischer Kontextualisierung verbindet, geht sie den Um- und Abwegen der schriftstellerischen Laufbahn Picards nach und eröffnet neue Perspektiven auf seinen weitgehend in Vergessenheit geratenen Beitrag zum literarischen Feld der Weimarer Zeit. Zugleich zeigt die Untersuchung, dass Picards Texte die fiktiven oder prophetischen "Gesichte" reflektieren, die in außerliterarischen Feldern zirkulieren - von Kunst- und Medientheorie über Geschichtsphilosophie sowie jüdische und christliche Theologie bis hin zur ästhetischen Medizin und Rassenhygiene. Sie lassen sich als eine "literarische Physiognomik" moderner Kulturen lesen.
In der Reihe Deutsche Literatur erscheinen Studien und Quellen der germanistischen Literaturwissenschaft vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Es handelt sich um philologisch grundlegende Arbeiten, die das Fach in seiner ganzen methodischen und thematischen Breite abdecken und literaturgeschichtliche Analysen mit theoretischer Reflexion auf hohem Niveau verbinden. Die Ausgaben im Rahmen der Reihe stellen ambitionierte, innovative Editionsvorhaben dar. Komparatistische Perspektiven auf die deutschsprachige Literatur sind ausdrücklich erwünscht.
Herausgegeben wird die Reihe von zwei ausgewiesenen Vertreterinnen ihres Faches, die den analytischen Anspruch der Reihe ebenso repräsentieren wie ihre literaturgeschichtliche Vielfalt:
Prof. Dr. Beate Kellner ist Professorin für Deutsche Literatur und Kultur des Mittelalters (Mediävistik) und derzeit Vizepräsidentin der Ludwig Maximilians-Universität München.
Prof. Dr. Claudia Stockinger ist Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Georg-August-Universität Göttingen.
Karsten Lichau, Centre Marc Bloch, Berlin.