Die Grundlagen unseres heutigen Verständnisses von Privatrecht wurden um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert geschaffen. Doch welche ideengeschichtliche Entwicklung steckt dahinter? Marietta Auer zeigt, dass die Entwicklung des modernen Privatrechts durch die bekannte Transformationslegende vom angeblich "liberalen" Privatrechtsmodell des 19. Jahrhunderts hin zu einem zunehmend "sozialen" Privatrechtsverständnis nur unzureichend beschrieben ist. Stattdessen entwirft die Autorin eine soziologisch informierte Ideengeschichte des modernen Privatrechts. Gefragt wird nicht nach der Begründbarkeit, sondern vielmehr nach den Voraussetzungen sozialer Wirksamkeit eines als normative Einheit konstruierten Privatrechts. Welchem gesellschaftlichen Rechtfertigungsbedarf begegnet das Rechtsdenken durch diese Konstruktion? Der Schlüssel zu einer Antwort liegt in der Ideengeschichte der Moderne seit der Wende zur Neuzeit.