Neuerscheinungen 2014Stand: 2020-02-01 |
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
|
Herderstraße 10 10625 Berlin Tel.: 030 315 714 16 Fax 030 315 714 14 info@buchspektrum.de |
Volker Koop
"Wer Jude ist, bestimme ich"
"Ehrenarier" im Nationalsozialismus
2014. 354 S. 19 s/w-Abb. 21 cm
Verlag/Jahr: BÖHLAU 2014
ISBN: 3-412-22216-X (341222216X)
Neue ISBN: 978-3-412-22216-1 (9783412222161)
Preis und Lieferzeit: Bitte klicken
In den ´Nürnberger Rassengesetzen´ hatten die Nationalsozialisten ihre rassischen Wahnideen festgeschrieben. Immer wieder aber machte Hitler von seinem ´Gnadenrecht´ Gebrauch, Juden zu ´Ehrenariern´ zu erklären oder jüdische ´Mischlinge´ aufzuwerten. Zu ´Ehrenariern´ wurden Weggefährten erklärt, die sich um die ´Bewegung´ verdient gemacht hatten. Soldaten, die sich im Ersten Weltkrieg bewährt hatten, durften in der Wehrmacht weiterdienen. Bei wirtschaftlichem oder persönlichem Interesse zögerte das NS-Regime nicht, ´Ehrenarier´ zu ernennen oder ´Deutschblütigkeit´ zu bescheinigen. Besonders häufig erhielten Publikumslieblinge von Film und Theater Sondergenehmigungen, auch wenn sie Juden waren oder jüdische Familienangehörige hatten.
Einer der bekanntesten ´Ehrenarier´ war Generalfeldmarschall Erhard Milch, der eine herausragende Stellung im Reichsluftfahrtministerium einnahm und die menschenverachtenden, oft tödlichen ´Humanexperimente´ der Luftwaffe in den Konzentrationslagern verantwortete. Unter Hitlers persönlichem Schutz stand der Linzer Eduard Bloch, der jüdische Hausarzt seiner Mutter. Die besondere Aufmerksamkeit Himmlers richtete sich auf den österreichischen ´Halbjuden´ Robert Feix, einen Lebensmitteltechniker, der u.a. das Geliermittel Opekta erfand.
Einleitung
Hitlers Judenhass und Judennähe
Exkurs: Judenfeindlichkeit im deutschsprachigen Raum
Die Nürnberger Rassengesetze
Die ´flexible´ Handhabung der Rassengesetze durch die NS-Führung
Der 20. Juli: Auftrieb für NS-Rassisten
Ausnahmegenehmigungen für die Prominenz
Hitlers Alibi-Juden bei den Olympischen Spielen in Berlin
Der Disput um die ´biologische Wirklichkeit´
Hans Hinkel - Goebbels´ Wächter der Kulturpolitik
Die Wehrmacht und die ´Judenfrage´
Emil Maurice - Hitlers früher Gefolgsmann
Robert Feix - ´Halbjude´ unter Himmlers Schutz
Hitlers Kritik an der Judenfreundlichkeit der Bündnispartner
Schlussbetrachtung
Anhang
Dank
Abkürzungen
Zitierhinweis
Anmerkungen
Archive
Ausgewählte Literaturhinweise
Bildnachweis
Personenregister
Volker Koop ist Zeithistoriker und Journalist und lebt in Berlin.