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Söre Jötten

Missbräuchliche Einkaufspreise im deutschen, europäischen und US-amerikanischen Kartellrecht


Diss.
2014. 193 S. 233 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2014
ISBN: 3-428-14388-4 (3428143884)
Neue ISBN: 978-3-428-14388-7 (9783428143887)

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Die Preissetzungsfreiheit von Unternehmen kann kartellrechtlich beschränkt sein. Die Arbeit untersucht, unter welchen Voraussetzungen Unternehmen auf dem Beschaffungsmarkt in ihrem Einkaufsverhalten durch das deutsche, europäische und US-amerikanische Kartellrecht kontrolliert werden können. Während zu niedrige Einkaufspreise dabei eine Ausbeutung der Marktgegenseite darstellen können, können zu hohe Einkaufspreise als Kampfpreise Anlass zu kartellrechtlichen Bedenken geben.
Die fortschreitende Konzentration im Handel hat in den letzten Jahren verstärkt Marktmachtproblematiken nicht nur auf Angebots-, sondern auch auf Beschaffungsseite aufgeworfen. Dies gilt nicht nur für den deutschen, sondern auch für den europäischen und US-amerikanischen Markt. Der Autor untersucht, inwieweit in den drei Kartellrechtsordnungen die Preissetzungsfreiheit von Unternehmen auf dem Beschaffungsmarkt eingeschränkt wird. Sowohl Fälle des Ausbeutungs- als auch des Behinderungsmissbrauchs durch eine Kampfpreisüberbietung sind dabei denkbar. In allen drei untersuchten Rechtsordnungen sollen die für Missbräuche von Angebotsmacht entwickelten Prinzipien auf Nachfragemachtsachverhalte übertragen werden. Eine kartellrechtliche Kontrolle von Einkaufspreisen ist dadurch sowohl im Hinblick auf Ausbeutungsaspekte und damit niedrige Preise als auch im Hinblick auf Kampfpreise kaum möglich.
1. Grundlagen

Einleitung - Nachfragemacht - Formen missbräuchlicher Preisgestaltung durch Nachfrager - Gang der Untersuchung

2. Deutsches Kartellrecht

Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung gemäß
19 i.V.m.
18 GWB - Missbrauch relativer Marktmacht gemäß
20 Abs. 1 S. 1 GWB - Missbrauch überlegener Marktmacht gemäß
20 Abs. 3 S. 1 GWB - Ergebnis zur Erfassung von Nachfragemachtmissbrauch durch das GWB

3. Europäisches Kartellrecht

Missbrauch einer beherrschenden Stellung gemäß Artikel 102 AEUV - Marktabgrenzung von Beschaffungsmärkten - Beherrschende Stellung eines Nachfragers - Wesentlicher Teil des Binnenmarktes - Missbräuchliche Verhaltensweisen - Zwischenstaatlichkeitsklausel - Ergebnis zur Erfassung von Nachfragemachtmissbrauch durch Art. 102 AEUV

4. US-amerikanisches Kartellrecht

Monopsonisierung nach Section 2 Sherman Act - Versuchte Monopsonisierung nach Section 2 Sherman Act - Preisdiskriminierungen nach Section 2 (f) Clayton Act (Robinson-Patman Act) - Ergebnis zur Erfassung von Nachfragemachtmissbrauch durch US-Recht

5. Vergleichende Zusammenfassung

Marktabgrenzung - Marktmacht - Missbrauch

Literatur- und Stichwortverzeichnis
"In sum, the monograph is a thoroughly written oeuvre, as it provides a detailed account om abusive pricing strategies of firms with buyer power in three jurisdictions and thus is of interest for practitioners and the academics."Prof. Dr. Wolfgang Wurmnest, in: Common Market Law Review, 4/2015