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Benjamin Hitz, Philippe Rogger
(Beteiligte)
Söldnerlandschaften
Frühneuzeitliche Gewaltmärkte im Vergleich
Herausgegeben von Rogger, Philippe; Hitz, Benjamin
2014. 271 S. Tab., Abb.; 271 S., 9 schw.-w. Abb., 9 schw.-w. Fotos, 2 schw.-w. Tab. 233 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2014
ISBN: 3-428-14420-1 (3428144201)
Neue ISBN: 978-3-428-14420-4 (9783428144204)
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In einer Zeit, da private Sicherheits- und Militärunternehmungen an Bedeutung gewinnen und Staaten ihr Monopol auf die militärische Gewaltanwendung in zahlreichen asymmetrischen Kriegen aufzugeben scheinen, hat die Solddienstproblematik eine neue Aktualität gewonnen. Seine Blüte erlebte dieses Geschäft zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert. Im vorliegenden Band wird die Frage, warum sich in der frühen Neuzeit bestimmte Räume zu erfolgreichen Absatzmärkten für Söldner entwickelt haben, von ausgewiesenen Fachleuten erörtert und diskutiert.
In einer Zeit, da private Sicherheits- und Militärunternehmungen an Bedeutung gewinnen und Staaten ihr Monopol auf die militärische Gewaltanwendung in zahlreichen asymmetrischen Kriegen aufzugeben scheinen, hat die Solddienstproblematik eine neue Aktualität gewonnen. Das bereits in der Antike betriebene Geschäft mit Söldnern erlebte in der Frühen Neuzeit seine Blüte. Die gesellschaftlichen, ökonomischen, kulturellen und politischen Implikationen dieses Gewaltmarkts sind deshalb ein wichtiges Thema für die Geschichte der Frühen Neuzeit. Der wissenschaftliche Diskurs wird allerdings stark von nationalen Narrativen dominiert.
Diese unangemessene Engführung versucht der vorliegende Sammelband zu durchbrechen. In einer vergleichenden, transnationalen Perspektive wird die Frage, warum sich in der frühen Neuzeit bestimmte Räume zu erfolgreichen Rekrutierungsmärkten für Söldner entwickelt haben und somit zu Söldnerlandschaften geworden sind, von ausgewiesenen Fachleuten erörtert und diskutiert.
Philippe Rogger und Benjamin Hitz
Söldnerlandschaften - räumliche Logiken und Gewaltmärkte in historisch-vergleichender Perspektive. Eine Einführung
I. Militärunternehmer und ihr Umfeld: Gewaltmärkte, Akteure, Netzwerke
Heinrich Lang
Kriegsunternehmer und kapitalisierter Krieg: Condottieri, Kaufmannbankiers und Regierungen als Akteure auf Gewaltmärkten in Italien (1350-1550)
Reinhard Baumann
Süddeutschland als Söldnermarkt
Michael Jucker
Erfolgreiche Söldnerlandschaft Eidgenossenschaft? Die Innenperspektive um 1476
Jean Steinauer
Fribourg face au marché européen du mercenariat: le poids de la France
Uwe Tresp
Böhmen als Söldnermarkt / ¯Böhmen® als Söldnertypus im späten Mittelalter
II. Söldnerhandel zwischen Ethnisierung und Globalisierung
Stefan Aumann und Holger Th. Gräf
Hessische Truppen im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - ein Datenbankprojekt zu einer ¯Söldnerlandschaft® des 18. Jahrhunderts
Horst Carl
Exotische Gewaltgemeinschaften - Krieger von der europäischen Peripherie im 17. Jahrhundert
Marian Füssel
Panduren, Kosaken und Sepoys. Ethnische Gewaltakteure im 18. Jahrhundert zwischen Sicherheit und Stigma
III. Anreiz und Zwang: Söldner als Migranten
Benjamin Hitz
Wer ging überhaupt und weshalb? Die Eidgenossenschaft als Söldnerlandschaft: das Beispiel von Luzern im späten 16. Jahrhundert
Stefan Xenakis
¯Sye sollten des handelß mussig sein [...] und betrachten daß sye burger werent®. Loyalitätskonflikte und Identitätsbrüche bei oberdeutschen Fußsöldnern des frühen 16. Jahrhunderts
Ludolf W. G. Pelizaeus
Gewaltexport zwischen ¯Ausschaffung® von Straftätern, Soldatenhandel und obrigkeitlichen Interessen an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert
Michael Sikora
Anmerkungen
Autorenverzeichnis