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Andreas Pettenkofer

Die Entstehung der grünen Politik


Kultursoziologie der westdeutschen Umweltbewegung. Dissertationsschrift
2014. 383 S. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2014
ISBN: 3-593-39417-0 (3593394170)
Neue ISBN: 978-3-593-39417-6 (9783593394176)

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Dreißig Jahre nach ihrer Gründung sind Die Grünen eine etablierte politische Kraft. Diese Situation erscheint uns heute selbstverständlich, tatsächlich ist sie jedoch das Ergebnis eines ebenso unwahrscheinlichen wie einschneidenden Wandels in der politischen Kultur. Dieser ist maßgeblich auf jene neue linke Bewegung zurückzuführen, die in den 1960er-Jahren in Gang kommt und zunächst als Studentenbewegung prominent wird. Andreas Pettenkofer zeigt, wie und warum das "grüne" Deutungsmuster in den Protestbewegungen der alten Bundesrepublik schrittweise entstand und wie daraus die Gründung einer neuen Partei denkbar und durchführbar wurde. Er führt damit exemplarisch vor, welche Möglichkeiten die Untersuchung sozialer Bewegungen für die Erklärung kulturellen Wandels bietet.
Inhalt

Vorwort 8

I. Die Entstehung eines Protestfelds (1966-1973)

Einleitung 37

1. Außerparlamentarischer Protest und die Dynamik von Kirche und Sekte 39

1.1 Die Vorbereitung einer radikalen Gesellschaftskritik 39

1.2 Der lokale Kalte Krieg und das Modell der Guerilla 50

1.3 Gewalterfahrungen und die Synchronisation der Protestdynamiken 59

2. Der ´antiautoritäre´ Diskurs und seine Spannungslinien 67

2.1 Das "Organisationsreferat" 67

2.2 Die Radikalisierung des Deutungsmusters 80

3. Die ´neue Linke´ als Organisationsfeld und Konkurrenzordnung 98

3.1 Die erste Abweichung: Die ML-Organisationen 99

3.2 Die zweite Abweichung: Die ´Gewaltfreien Aktionsgruppen´ 114

3.3 Die ´Undogmatischen´ 123

3.4 Die Einheit des Protestfelds 124

II. Die Sakralisierung der politischen Ökologie (1974-1977)

Einleitung 135

4. Der Beginn des ´gewaltfreien´ Protests gegen Atomkraft: Wyhl 136

4.1 Die Unwahrscheinlichkeit des ökologischen Protests 136

4.2 Die Sehnsucht nach der Volksbewegung 140

4.3 Der Wyhler Konflikt und der Wandel des Deutungsmusters 160

5. Der Beginn des ´militanten´ Protests gegen Atomkraft: Brokdorf 175

5.1 Ansteckungskraft des Sakralen (1): Der neue Symbolstatus der Atomkraft 184

5.2 Logik der Sekte (1): Konkurrenzkämpfe im Protestfeld 188

5.3 Ansteckungskraft des Sakralen (2): Erfahrungen des gemeinsamen Protestierens 199

6. Die Entstehung einer Anti-AKW-Bewegung 207

6.1 Ansteckungskraft des Sakralen (3): Die negative Sakralisierung der Kerntechnik 209

6.2 Logik der Sekte (2): Die Polarisierung des Protestfelds 227

III. Die außerparlamentarische Verfestigung der grünen Politik (1978-1984)

Einleitung 237

7. Die Euphorie des Protests 239

7.1 Die erste Verschlechterung der Gelegenheiten 239

7.2 Die Kontinuität des ´gewaltfreien´ Protests: Das Beispiel der Gorleben-Kampagne 247

7.3 Die Kontinuität des ´militanten´ Protests: Das Beispiel der Großdemonstration bei Brokdorf, Februar 1981 266

7.4 Zwischenfazit: Konkurrierende Euphorien 278

7.5 Das Scheitern der rationalen Organisation (1): Der Niedergang der ML-Organisationen 281

8. Die Entstehung einer Katastrophenkosmologie 288

8.1 Der nukleare GAU als Paradigma 289

8.2 Technik und Krieg: Der Beginn der neuen Friedensbewegung 294

8.3 Zwischenfazit: Der Mechanismus der Generalisierung 300

8.4 Exkurs zur Wiederkehr des Protestdiskurses im Gewande seiner soziologischen Beschreibung 303

9. Protest als Beweishandlung 307

9.1 Die zweite Verschlechterung der Gelegenheiten 308

9.2 Das Scheitern der rationalen Organisation (2): Der Niedergang des BBU 313

9.3 Die Grenzerhaltung der ´Gewaltfreien Aktionsgruppen´ 316

9.4 Die Fortsetzung des ´autonomen´ Engagements 324

Fazit. 335

Nachbemerkungen zur Methode 350

Nachweise 358

Quellen und Literatur 360
Andreas Pettenkofer, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt.