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Ana Mijic
Verletzte Identitäten
Der Kampf um den Opferstatus im bosnisch-herzegowinischen Nachkrieg. Dissertationsschrift
2014. 439 S. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2014
ISBN: 3-593-50187-2 (3593501872)
Neue ISBN: 978-3-593-50187-1 (9783593501871)
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Seit der Unterzeichnung des "Allgemeinen Rahmenabkommens von Dayton über einen Frieden in Bosnien und Herzegowina" im Jahr 1995 schweigen in der ehemaligen Teilrepublik Jugoslawiens die Waffen. Dennoch bestimmt seit nunmehr fast 20 Jahren ein "Nachkrieg" das Leben der Menschen. Ana Mijic zeigt, wie Serben, Kroaten und Bosniaken durch das Fortbestehen der alten Feindbilder an einer wirklichen Auseinandersetzung mit der Kriegsvergangenheit gehindert werden. Jede Volksgruppe versucht, die eigene, durch die Konfrontation mit konkurrierenden Wahrheiten verletzte Identität zu heilen, indem sie sich beharrlich ausschließlich als Opfer von Vertreibung und Mord betrachtet.
Inhalt
Vorbemerkung 9
1. Krisen des Nachkriegs - eine Einleitung 11
1.1 Der Krieg und seine Fortsetzung 18
1.2 Identitäten im (Nach )Krieg 24
1.3 Zum Aufbau des Buches 31
2. "Construction and Boundaries" - Konzeptioneller Rahmen der Untersuchung 39
2.1 "Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit" 39
2.1.1 "Gesellschaft und Individuum" - Zur fundamentalen Dialektik des Sozialen und ihrer anthropologischen und phänomenologischen Begründung 43
2.1.2 Gesellschaft als objektive Wirklichkeit: Institutionalisierung und Legitimierung 48
2.1.3 Gesellschaft als subjektive Wirklichkeit: Primäre und sekundäre Sozialisationsprozesse 59
2.2 Zur wissenssoziologischen Identitätskonzeption und der Frage nach ´kollektiver Identität´ 71
2.2.1 Spieglein, Spieglein... 74
2.2.2 Zur persönlichen Identität 78
2.2.3 "Der Kampf um Anerkennung" - und das potenzielle Scheitern 84
2.2.4 Das ´Wir´ im ´Ich´ - Zur Frage nach der ´kollektivenIdentität´ 87
2.3 Ethnic Boundaries - Zur sozialen Konstruktion ethnischer Grenzziehung 98
2.3.1 "Ethnic Groups and Boundaries" - Zur kognitiven Wende in der Ethnizitätsforschung 100
2.3.2 Ethnizität als subjektiv gemeinter Sinn und objektive Faktizität 105
2.3.3 Ethnizität als Dimension sozialer Ungleichwertigkeit 113
2.3.4 Zur Variabilität ethnischer Grenzen 118
2.4 Erfassung gesellschaftlicher Wirklichkeit über die Analyse sozialer Deutungsmuster 128
2.4.1 Der Deutungsmusteransatz nach Ulrich Oevermann 130
2.4.2 Die Deutungsmusteranalyse 137
2.4.3 Deutungsmuster im Forschungskontext 140
3. Methodische Anlage der Untersuchung 145
3.1 Zur Methodologie und Methode der Objektiven Hermeneutik 145
3.1.1 Zur Begründung der (objektiv) hermeneutischen Herangehensweise 145
3.1.2 Zur Methodologie der sequenzanalytischen Rekonstruktion latenter Sinnstrukturen 148
3.1.3 Zur methodischen Umsetzung der methodologischen Grundannahmen und zum Gedanken der Strukturgeneralisierung 156
3.2 Methode im Forschungskontext 164
3.2.1 Zur empirischen Materialgrundlage und ihrer Erhebung 164
3.2.2 Die Auswertung fremdsprachigen Materials 174
3.2.3 Zum Problem der Darstellung der Interpretationsergebnisse und Anmerkungen zur Herangehensweise 189
4. Deutungsmuster in einer Nachkriegsgesellschaft - eine exemplarische Fallanalyse 193
4.1 Die Fallbestimmung und Interaktionseinbettung 193
4.1.1 Fallbestimmung 194
4.1.2 Interaktionseinbettung 195
4.2 Analyse der Eröffnungssequenz 196
4.3 Auf den Punkt gebracht: Die erste Fallstrukturhypothese 239
4.4 Interviewinterne Überprüfung der Strukturhypothese 245
4.5 Explikation der intern plausibilisierten Fallstrukturhypothese 267
5. Jenseits des Einzelfalls - Transethnische Plausibilisierung der Fallstrukturhypothese 275
5.1 Bratstvo i Jedinstvo - eine ´jugo-nostalgische´ Perspektive 275
5.2 Eine desinteressierte Analyse - im eigenen Interesse? 286
5.3 Der gute Hirte - der eigenen Herde 311
5.4 Der Patriot - (s)ein Kampf gegen den Verrat 335
5.5 Der gute Mensch - Alles eine Frage der Erziehung 351
6. Selbstviktimisierung als Deutungsmuster des Nachkriegs - eine systematische Verdichtung 373
6.1 Das Äußere im Inneren - Die spezifische Situation in Bosnien-Herzegowina der Gegenwart 376
6.2 Vom Nutzen, ein Opfer zu sein - (Selbst )Charismatisierung durch (Selbst )Viktimisierung 387
6.2.1 Funktionen der Selbstviktimisierung 389
6.2.2 Strategien zur Aufrechterhaltung des Opferstatus 397
6.3 Fremde Spiegel - Zur Dependenz ethnisch-spezifischer Argumentationsstrukturen von Fremdbildern 405
7. Schlusswort und Ausblick 415
Literatur 421
Anhang 439