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Stand: 2020-02-01
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Sonja Kock

Ausstieg aus der Demokratie?


Eine empirische Untersuchung zur politischen Partizipation unter besonderer Berücksichtigung der Bevölkerung in ökonomisch benachteiligten Stadtvierteln
2014. 252 S. 210 mm
Verlag/Jahr: EPUBLI 2014
ISBN: 3-7375-2032-1 (3737520321)
Neue ISBN: 978-3-7375-2032-4 (9783737520324)

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Empirische Untersuchung zu Nichtwählern und ungültig Wählenden in ökonomisch benachteiligten Stadtvierteln in Deutschland
Die Wahlbeteiligung geht in Deutschland seit den 1970er Jahren zurück. Die abnehmende Wahlbeteiligung ist vor allem auf eine geringere Beteiligung unterer sozialer Schichten zurückzuführen. Es stellt sich die Frage, ob sich die soziale Gruppe der "abgehängten", der statusniedrigen Bevölkerung von der Demokratie entfernt. Steigen die Bewohnerinnen und Bewohner randständiger, das heißt von der Kumulation mehrerer sozialer Probleme geprägter Viertel aus der Demokratie aus?
Die Verknüpfung objektiver Statusmerkmale mit subjektiven Bewertungen der Distanz und beidem mit Nichtpartizipation zeigt: Es ist keineswegs so, dass strukturell überzufällig bestimmte Teile der Bevölkerung deprivierter Stadtviertel nicht repräsentiert sind und sich nicht beteiligen. Auf Wahlen bezogene demokratische Normen sind nach Meinung vieler Nichtwähler nicht gewährleistet. Sie bewerten ihre eigene wie auch die allgemeine wirtschaftliche Lage deutlich negativer und zeigen stärkere Gefühle des Alleingelassen Seins und der Einsamkeit als Wähler.
Anders verhält es sich hinsichtlich des sozialen Engagements: Diejenigen, die nicht politisch aktiv sind, übernehmen auch in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Miteinanders meist keine aktive Rolle oder Aufgabe. Im Unterschied zu Nichtwählern sind potenziell ungültig Wählende politisch und sozial aktiver, sie beteiligen sich vor allem an kurzfristigen themenbezogenen Partizipationsformen.
Für einen nicht unerheblichen Teil der Bewohnerinnen und Bewohner benachteiligter Stadtviertel ist das System der Demokratie, das ausgewogene Verhältnis von Forderungen, Unterstützung und Leistung aus dem Gleichgewicht. Knapp 90% sind nicht der Ansicht, dass Politik und Politiker auf ihre Bedürfnisse reagieren. Ihrer Einschätzung nach kommt die Demokratie Forderungen wie der nach sozialer Gerechtigkeit nicht oder zumindest nicht in ausreichendem Maße nach. Von der Idee der Demokratie verabschieden sie sich jedoch nicht, demokratische Werte bleiben wichtig.
Kock, Sonja
Studium der Politikwissenschaft, Soziologie, Psychologie