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Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, Jörg Schuster
(Beteiligte)
"Kunstleben"
Zur Kulturpoetik des Briefs um 1900 - Korrespondenzen Hugo von Hofmannsthals und Rainer Maria Rilkes
1 Aufl. 2014. 429 S. m. 17 S/W-Abb., 8 farb. Abb. 233 mm
Verlag/Jahr: FINK (WILHELM) 2014
ISBN: 3-7705-5602-X (377055602X)
Neue ISBN: 978-3-7705-5602-1 (9783770556021)
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Die Epistolarkultur um 1900 ist bislang kaum erforscht worden obwohl Autoren wie Hugo von Hofmannsthal und Rainer Maria Rilke immens viele Briefe verfasst haben, deren Poetizität an Prosagedichte heranreicht.
Die Studie fragt nach der produktiven kulturpoetischen Funktion dieser Briefe. Analog zum Jugendstil in der Bildenden Kunst und Architektur fungieren sie als Formen der "Gebrauchskunst", die auf die umfassende Modernisierung reagieren. Infrage steht die Konstruktion einer Text- und Lebenswelt, die nur als ästhetische zu ertragen ist. In genauen Einzelanalysen geraten Versuche literarischer Kreisbildung und Experimente "ästhetischer Erziehung" ebenso in den Blick wie die Ökonomie des Briefs und im Kontext einer Kulturpoetik des (Innen-) Raums um 1900 Konzepte des "epistolaren Interieurs".
Hugo von Hofmannsthal, geb. 1874 in Wien, gestorben 1929 in Rodaun gestorben, studierte Jura und romanische Philologie. Ab 1906 arbeitete er häufig mit Richard Strauss zusammen und schrieb Libretti für einige Opern (Elektra, Der Rosenkavalier u.a.). Berühmt wurde er auch durch sein modernes Mysterienspiel ´Jedermann´.
Rainer M. Rilke (1875-1926), der Prager Beamtensohn, wurde nach einer erzwungenen Militärerziehung 1896 Student, zuerst in Prag, dann in München und Berlin, weniger studierend als dichtend. Die kurze Ehe mit der Bildhauerin Clara Westhoff in Worpswede löste er 1902 auf. Er bereiste darauf Italien, Skandinavien und Frankreich. In Paris schloß er Bekanntschaft mit Rodin und wurde dessen Privatsekretär. Bereits nach acht Monaten kam es zum Bruch. Es folgten unstete Jahre des Reisens mit Stationen in verschiedenen Städten Europas. Nach seinem Entschluß zur Berufslosigkeit und zu einem reinen Dichterdasein war Rilke zu jedem Verzicht bereit, wenn es dem Werk galt. Er opf
erte sein Leben seiner Kunst und gewann Unsterblichkeit, indem er unerreichte Sprach- und Kunstwerke schuf.
Im Ersten Weltkrieg war er zur österreichischen Armee eingezogen, wurde aber aufgrund seiner kränklichen Konstitution in das Wiener Kriegsarchiv versetzt. Rilke starb nach langer Krankheit in Val Mont bei Montreux.