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Hans-Peter Fischer, Barbara Grimm (Beteiligte)

"Der alte Fontane macht Geschichten"


Notizen zu Thomas Manns ,Der kleine Herr Friedemann´ und ,Buddenbrooks´
Illustration: Grimm, Barbara
2014. 270 S. 235 mm
Verlag/Jahr: KÖNIGSHAUSEN & NEUMANN 2014
ISBN: 3-8260-5528-4 (3826055284)
Neue ISBN: 978-3-8260-5528-7 (9783826055287)

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Thomas Mann hat selbst gesagt, er sei bei Fontane in die Schule gegangen. Offen geblieben ist bis heute, wie der Unterricht ausgesehen haben mag. Dieser Frage gehen die "Notizen" nach. Voraussetzung dafür ist, die Finessenkunst Fontanes in den Blick zu nehmen. Sie besteht u. a. darin, auf Texte der Klassik, Märchen Andersens und der Grimms anzuspielen.
Es ist fest davon auszugehen, dass Thomas Mann die Raffinesse der Allusionstechnik Fontanes erkannt, geschätzt und daher versucht hat, die Möglichkeiten, verdeckt zu schreiben, für seine Gestaltungsabsichten zu nutzen. Bekanntermaßen hegte er eine große Vorliebe für Andersens Märchen - wenig bekannte wie "Anne Lisbeth", "Der Rosenelf" finden ebenso Eingang in die "Friedemann"-Erzählung wie "Der Krüppel" - dieser als Subtext, in Form einer Kontrafaktur.
Auf Storms "Aquis submersus" wird angespielt, ebenso auf zentrale Motive aus Ibsens "Klein Eyolf". Fontane gibt Anregungen zuhauf, Manns Zugriff erfolgt vornehmlich auf Motive aus "Unwiederbringlich", die er variantenreich umformt.
Zu "Buddenbrooks" folgen mehrere Aufsätze, die das fortführen, variieren. Den Abschluss bilden Spielhagens "Opfer", 1899, und Nabokovs "Der Kartoffelelf", 1924, die das Motto "finden, statt erfinden" in Anlehnung an Fontane bzw. Thomas Mann umsetzen.
Hans-Peter Fischer studierte Germanistik, Philosophie und Psychologie in Köln und Tübingen. Gymnasiallehrer bis 2009. Er publizierte Erzählungen, Gedichte, Sachbücher. Zuletzt erschienen ist "Okuli, da kommen sie" - Überraschende Einblicke in Theodor Fontanes "Irrungen, Wirrungen", im Jahre 2013 bei K&N.