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Georgia Veldre- Gerner, Sylvia Thiele, Georgia Veldre-Gerner
(Beteiligte)
Sprachen und Normen im Wandel
Herausgegeben von Veldre-Gerner, Georgia; Thiele, Sylvia
1., Aufl. 2014. 244 S. 210 mm
Verlag/Jahr: IBIDEM 2014
ISBN: 3-8382-0461-1 (3838204611)
Neue ISBN: 978-3-8382-0461-1 (9783838204611)
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Der vorliegende Band umfasst Beiträge, die als Vortrag auf dem zweitägigen Kolloquium am Romanischen Seminar der Universität Münster im März 2012 präsentiert wurden und die Beziehung zwischen dem sich vollziehenden sprachlichen Wandel als Prozess und der jeweiligen Norm als Zustand in den verschiedenen romanischen Sprachen der Gegenwart reflektieren. Dabei werden deskriptiv-linguistische, aber auch didaktisch-methodische Fragestellungen diskutiert.
Zu den Faktoren des sprachlichen Wandels in den romanischen Sprachen zählen die prägende Rolle der Medien und der Einfluss des Englischen, verbunden mit Aufwertung von Mündlichkeit und informeller Kommunikation. Es sind neben dem Wortschatz auch Syntax und Morphologie, die Veränderungen oft wahrnehmbar als Annäherungen an die Umgangssprache - zeigen. Demgegenüber ist die präskriptive Norm noch immer eine Norm der Literatursprache, die in Schule und Fremdsprachenunterricht vermittelt wird. Da aber auch große Teile der gegenwärtigen Schriftlichkeit (z.B. Presse- und Literatursprache) sowie der formellen Mündlichkeit Ausdruck einer veränderten sprachlichen Wahrnehmung und Identität ihrer Urheber sind, verliert der Verweis auf die Schriftnorm zunehmend an Prestige und Substanz.
Schwerpunkte bilden daher die Beschreibung und Interpretation sprachlichen Wandels in den romanischen Sprachen, die Innovation in Lexik, Syntax und Morphologie, die Auswirkungen von Sprachkontaktsituationen auf Sprachwandel, die Diskussion existierender schriftsprachlicher Normen in den romanischen Ländern sowie die Rolle der Norm im Fremdsprachenunterricht, auch im Bezug auf die curricular geforderten funktionalen kommunikativen Kompetenzen und deren Messung.
Prof. Dr. Georgia Veldre-Gerner ist Professorin für Romanische Philologie (Fachgebiet Französische und Italienische Sprachwissenschaft) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Ihre aktuellen Forschungsgebiete betreffen die Syntax, Semantik und Pragmatik älterer Sprachstufen sowie die Entwicklung der Medien- und Literatursprache nach 2000. Dr. Sylvia Thiele ist Professorin für die Didaktik des Französischen, Italienischen und Spanischen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zu ihren Arbeitsbereichen gehören Mehrsprachigkeitsdidaktik - auch unter Berücksichtigung der Migrationssprachen - in synchroner und diachroner Perspektive, bilingualer Unterricht, Literaturdidaktik (Schwerpunkt: Lyrik), kontrastive Linguistik und Dolomitenladinisch.