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Martin Schorn
Mord aus niedrigen Beweggründen bei fremden soziokulturellen Wertvorstellungen
2014. 336 S. 23 cm
Verlag/Jahr: NOMOS 2014
ISBN: 3-8487-1231-8 (3848712318)
Neue ISBN: 978-3-8487-1231-1 (9783848712311)
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Ist das Mordmerkmal niedriger Beweggründe bereits pathetisch überfrachtet und dogmatisch kaum greifbar, so wird dies durch das Hinzutreten von kulturellen Wertvorstellungen, die von den westlichen abweichen, noch verschärft. Der Autor versucht die Auslegung zu strukturieren und hiervon ausgehend Leitlinien zum Umgang mit diesen Motivationen zu entwickeln.
Die Studie nähert sich dem Umgang mit einem ohnehin bereits wertungsoffenen und pathetisch überfrachteten Tatbestandsmerkmal, nämlich dem der niedrigen Beweggründe i. S. d.
211 StGB, wenn Täter eines Tötungsdeliktes aus von den westlichen abweichenden, gleichwohl partikular verankerten Wertvorstellungen handelten, die die Tötung zwar nicht gebieten, so doch nicht als höchstverwerflich einstufen.
Der Autor entwickelt normative Strukturen zur Auslegung der Motivgeneralklausel, indem diese auf strafrechtlichen Rechtsgüterschutz zurückgeführt wird. In einem zweiten Schritt überträgt er diese Strukturen auf fremdkulturellen Wertvorstellungen unterworfene Täter, nachdem er zuvor die Bindungsintensität bestimmter partikularer Wertvorstellungen und die Forderungen eines dem Gleichheitssatz und Schuldprinzip unterworfenen Strafrechts benannte. Hiervon ausgehend entwickelt er Leitlinien zum Umgang mit diesen Fällen und unterzieht sie praktischer Prüfung. Der Autor ist Rechtsanwalt in München.