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Julien Gracq, Dieter Hornig
(Beteiligte)
Der Versucher
Roman
Übersetzung u .Nachw. v. Dieter Hornig
2014. 232 S. 210 mm
Verlag/Jahr: LITERATURVERLAG DROSCHL 2014
ISBN: 3-85420-952-5 (3854209525)
Neue ISBN: 978-3-85420-952-2 (9783854209522)
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Julien Gracqs zweiter Roman Un beau ténébreux wurde 1945 veröffentlicht und erscheint nun, fast 70 Jahre später, als letzter seiner großen Prosatexte zum ersten Mal in deutscher Übersetzung.
Ein vornehmes Strandhotel in der Bretagne. Unter den Gästen der Literaturwissenschaftler Gérard, der an einer Studie über Rimbaud arbeitet und uns in seinem Tagebuch über die anderen Gäste informiert. Die träge Ferienstimmung verändert sich mit einem Schlag, als ein neuer, faszinierender, intelligenter wie schöner Gast in Begleitung einer ebenso schönen Frau auftaucht, die Anwesenden in seinen Bann zieht und die Anordnung der Paare und die Ordnung der Gefühle durcheinanderbringt.
Gracq greift die von den Surrealisten geführte Debatte um den Selbstmord auf und verwandelt sie in ein philosophisch-romanhaftes Geschehen. Aber nicht nur der Surrealismus wird evoziert, sondern zahlreiche weitere intertextuelle Verweise auf die französische und die deutsche Literatur durchziehen den Roman. Vor allem aber ist Gracq in diesem Werk bereits der Meister der atmosphärischen Landschaftsschilderungen, der ungewissen Stimmungen, einer Naturromantik von enormer Intensität, bei der Präzision und Phantasie untrennbar ineinander verwoben sind.
Julien Gracq, geboren 1910 in St. Florent-le-Vieil, großer Einzelgänger der französischen Literatur des 20. Jahrhunderts, dabei aber kritischer Beobachter des Literaturbetriebs; den Prix Goncourt (für Das Ufer der Syrten, 1951) lehnte er ab. Nach der anfänglichen Nähe zum Surrealismus (Auf Schloß Argol, 1938) wandte er sich später immer mehr einem fragmentarischen, nicht-fiktionalen Schreiben zu (Die engen Wasser, 1976, Rom. Um die sieben Hügel, 1988, Der große Weg, 1992). 2007 verstarb Julien Gracq.