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Stand: 2020-02-01
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Adolf J. Eichenseer

H†t oaner oans gsunga


Das große bairische Gstanzlbuch
Herausgeber: Eichenseer, Adolf J.
2014. 256 S. mit Illustr. 240 mm
Verlag/Jahr: VOLK VERLAG 2014
ISBN: 3-86222-153-9 (3862221539)
Neue ISBN: 978-3-86222-153-0 (9783862221530)

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Bayern is ned nur berühmt wordn / Durch Kunst und durch´s Bier / sondern in der Hauptsach durch Gstanzl / und de san vo mir .
Der dies gesungen hat, war kein Geringerer als der Roider Jackl, der bayerische Gstanzlkönig. Geboren 1906 in Weihmichl bei Landshut, lebte er viele Jahre in der Domstadt Freising, wo man ihm wie auch auf dem Münchner Viktualienmarkt nach seinem Tod 1975 ein Denkmal setzte. Der Roider Jackl verhalf dem Schnaderhüpfl oder Gstanzl in der Nachkriegszeit zu einer großen Renaissance ja, er hob es aus seinem ursprünglich ländlich-bäuerlichen Umfeld heraus und trug es mit Hilfe von Rundfunk und Fernsehen in die breite Öffentlichkeit.

Schnaderhüpfl, Gstanzl oder einfach Gsangl waren ursprünglich freche und zuweilen auch anstößige Lieder, mit denen sich die Burschen zum Beispiel beim Kirchweihtanz gegenseitig ansangen oder auch aussangen, um den Madln zu imponieren. Es handelt sich dabei um eine seit Jahrhunderten überlieferte Liedgattung, bei der auf eine bekannte Melodie ein scherzhafter Vierzeiler gereimt wird. Das Gstanzl entsteht meist aus dem Stegreif und erklingt auf dem Tanzboden, im Wirtshaus oder auf Hochzeiten stets zum Gaudium aller Beteiligten. Die heute gebräuchliche Bezeichnung Gstanzl leitet sich vom italienischen stanza ab, auf Deutsch Stanze für eine achtzeilige Strophe.

Der ehemalige Oberpfälzer Bezirksheimatpfleger Adolf Eichenseer hat sein Leben lang Volksmusik gesammelt auch die deftigen Gstanzl, die für die strengen Volksmusikpfleger nicht dem Idealbild des edlen, moralisch einwandfreien und daher erhaltenswerten Liedgut entsprachen. Jetzt gibt er sie in seinem Großen bairischen Gstanzlbuch heraus.
Adolf J. Eichenseer, geboren 1934 in Schmidmühlen, war tätig als Realschullehrer in München, sowie Realkonrektor. Er absolvierte ein Studium der Volkskunde, Musikwissenschaft und Pädagogik und beendete es erfolgreich mit einer Promotion. Von 1969 bis 1994 hatte er das Amt eines Bezirksheimatpflegers in der Oberpfalz inne.