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Frank Wedekind (1864-1918) war einer der meistgespielten und zugleich umstrittensten Dramatiker seiner Zeit. In Stücken wie "Lulu", "Erdgeist" oder "Frühlings Erwachen" wandte er sich gegen kleinbürgerlichen Ungeist, Prüderie und verklemmte Sexualmoral, was ihm immer wieder den Vorwurf der Sittenwidrigkeit eintrug. Dies gilt auch für seine um sexuelle Themen kreisenden Erzählungen, denen der Autor bezeichnenderweise einen Essay über Erotik vorangestellt hat, in dem er der allgemeinen Vorstellung von der Herrschaft des Geistes über den Körper die These entgegenstellt: "Das Fleisch hat seinen eigenen Geist."
Nachdruck der 1919 in München erschienenen Originalausgabe.

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Frank Wedekind war ein Neuerer der Lyrik, vielleicht ohne es zu wissen. An Heine geschult, verkörpert er die Kälte des 20. Jahrhunderts und wurde zum Vorbild für kommende Generationen, unter ihnen Bertolt Brecht. Gitarrengriffe hat er sich als Junge selbst beigebracht, Notenlesen nie richtig gelernt. Mit der Kühnheit des Dilettanten erfand er Melodien zu seinen Versen und wurde zum ersten deutschen Liedermacher. Seine Spottgedichte "Meerfahrt" und "König David" zur Palästinareise Wilhelms II. im Jahre 1898 brachten Anklage und Festungshaft.

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