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Marie von Ebner Eschenbach, Marie von Ebner-Eschenbach
(Beteiligte)
Bozena
Nachdruck. 2014. 176 S. 210 mm
Verlag/Jahr: EUROPÄISCHER LITERATURVERLAG 2014
ISBN: 3-86267-949-7 (3862679497)
Neue ISBN: 978-3-86267-949-2 (9783862679492)
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In ihrem 1876 veröffentlichten spätrealistischen Roman erzählt Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916) die Leidensgeschichte der böhmischen Magd Bozena, die sich im Haus des reichen Weinhändlers Heißenstein vor allem um dessen vernachlässigte Tochter Rosa kümmert. Als Bozena mit ihrem Geliebten die erste gemeinsame Nacht verbringt, nutzt Rosa die Gelegenheit und flieht zusammen mit einem jungen Offizier aus dem elterlichen Haus. Überwältigt von Schuldgefühlen folgt Bozena dem Paar und kehrt nach dessen Tod mit deren Kind Röschen wieder zurück. Ohne Hoffnung auf Erlösung von ihrer Schuld erträgt sie die Boshaftigkeiten der Hausherrin, die Röschen hasst, bis ihr ehemaliger Geliebter wieder auftaucht.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, geb. Freiin (seit 1843 Gräfin) von Dubsky 13. 9. 1830 Schloss Zdislawic (Mähren) - 12.3.1916 Wien. Die aus einer mährischsächsischen Adelsfamilie stammende E. wuchs in Mähren und Wien auf und heiratete 1848 ihren Cousin Moritz v. Ebner-Eschenbach, der als Professor an der Militär-Ingenieur-Akademie unterrichtete. Sie lebten zunächst in Wien, von 1850-56 in Klosterbruck und Mähren, dann abwechselnd in Wien und Zdislawic. 1900 wurde sie als erste Frau mit dem Ehrendoktortitel der Wiener Universität ausgezeichnet. Nach der Veröffentlichung ihrer fiktiven satirischen Reisebriefe ´Aus Franzensbad´ (1858) schrieb sie lange ausschließlich für das Theater, wo sie allerdings mit ihren historischen Dramen und Gesellschaftsstücken nur Misserfolge erntete, so dass sie sich nach dem skandalerregenden, weil adelskritischen Stück ´Das Waldfräulein´ (UA 1873) der Erzählprosa zuwandte. Sie erzielte ihren Durchbruch 1880 mit dem kleinen Roman ´Lotti, die Uhrmach
erin´ und setzte sich mit den folgenden Werken als führende Erzählerin des österreichischen Spätrealismus durch. Ihre Erzählungen und Kurzromane thematisieren die Auflösung der Ordnungsverhältnisse v. a. in der spannungsreichen Beziehung von Dorf- und Schlossbewohnern und schildern mit Einfühlungsvermögen und sozialkritischer Tendenz die Lebensbedingungen von Angehörigen der sozialen Unterschichten. Ihre Technik der Zuspitzung und Steigerung kam auch ihren Aphorismen zugute.