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Dierk Walter

Organisierte Gewalt in der europäischen Expansion


Gestalt und Logik des Imperialkrieges
2014. 414 S. 219 mm
Verlag/Jahr: HAMBURGER EDITION 2014
ISBN: 3-86854-280-9 (3868542809)
Neue ISBN: 978-3-86854-280-6 (9783868542806)

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Dierk Walter unternimmt erstmals den Versuch, die Logik der Gewaltkonflikte im Rahmen der europäischen Expansion schlüssig zu erklären. Er untersucht Konfliktmuster und zeigt: Die jüngsten Militäreinsätze westlicher Streitkräfte in Drittweltländern wie Afghanistan, Irak oder Mali sind keine "neuen Kriege". Vielmehr stehen sie in einer 500 jährigen Tradition transkultureller Gewaltkonflikte unter den spezifischen Bedingungen der "kolonialen Situation".
Die aktuellen Interventionen westlicher Mächte in Drittweltländern haben vieles gemeinsam mit den unzähligen Gewaltkonflikten an der Peripherie seit der Eroberung Amerikas im 16. Jahrhundert. Wie ihre Vorgänger sind die modernen Imperialkriege vor allem von den Gegebenheiten des Raums und der ausgeprägten Asymmetrie von Militärorganisation, Ressourcen, Kriegführungsstilen und Gewaltkulturen der Konfliktparteien geprägt.
Sie sind im Kern lokale Bürgerkriege, in denen die westlichen Mächte nur ein dominanter Machtfaktor unter vielen sind. Sie haben keine klaren Fronten, keinen Anfang und kein Ende. Regeln zur Gewalteinhegung spielen nur eine geringe Rolle. Die westliche Militärmaschinerie erweist sich auch heute noch als unfähig, einen politischen Konflikt militärisch zu entscheiden, einen Gegner zur Schlacht zu stellen, der keinen Grund hat, sie anzunehmen, und sich auf Guerillakrieg und Terrorismus verlässt. Den Preis zahlt letztlich, früher wie heute, die Bevölkerung vor Ort.
Dierk Walter unternimmt erstmals den Versuch, die Logik der Gewaltkonflikte im Rahmen der europäischen Expansion schlüssig zu erklären. Er untersucht Konfliktmuster, die Bedingungen der Gewaltentgrenzung und die Dynamik des Zusammenstoßes gegensätzlicher Gewaltkulturen. Dabei werden Parallelen zwischen verschiedenen Imperien und Kontinuitäten über die Epochengrenzen hinweg deutlich, die eines ganz klarmachen: Die jüngsten Militäreinsätze westlicher Streitkräfte in Drittweltländern wie Afghanistan, Irak oder Mali sind keine "neuen Kriege". Vielmehr stehen sie in einer 500 jährigen Tradition transkultureller Gewaltkonflikte unter den spezifischen Bedingungen der "kolonialen Situation".
PD Dr. phil. Dierk Walter, Historiker; seit 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Theorie und Geschichte der Gewalt am Hamburger Institut für Sozialforschung und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg; im Wintersemester 2012/2013 Vertretung der Professur für Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Insititut der Universität Köln. 1995 bis 2001 war er Assistent für Neueste allgemeine Geschichte am Historischen Institut der Universität Bern, wo er 2001 promovierte und 2008 habilitierte und seitdem als Privatdozent lehrt.