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Rainer Ebel, Michael Kaiser
(Beteiligte)
Der Doberg bei Bünde
Eine klassische Fundstelle der Paläontologie
Hrsg. v. Michael Kaiser u. Rainer Ebel
2014. 168 S. m. 294 Farb- u. 23 SW-Abb. sowie 3 Tab. 24,5 cm
Verlag/Jahr: PFEIL 2014
ISBN: 3-89937-176-3 (3899371763)
Neue ISBN: 978-3-89937-176-5 (9783899371765)
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Der Doberg bei Bünde 10 Millionen Jahre Erdgeschichte in 140 Meter mächtigen Meeres ablagerungen konserviert und seit fast 200 Jahren wissenschaftlich erforscht.
Es handelt sich bei diesem Naturdenkmal um die einzige Stelle in Europa, an der die gesamte erdgeschichtliche Epoche des Oligozäns, das vor 33,7 Millionen Jahren begann und vor 23,8 Millionen Jahren endete, zugänglich ist. Die 70 Meter mächtigen Meeresablagerungen des Dobergs aus der Oberoligozänzeit, die auf engstem Raum eine fast vollständige Schichtenfolge aufweisen, sind 1971 zum Neo-Stratotypus ernannt worden.
Im Doberg wurde seit 1734 kontinuierlich Mergel abgebaut, der zum Düngen der Felder bestimmt war. Um 1820 erkannte man erstmals die geologische Bedeutung dieses Aufschlusses und im Laufe weniger Jahrzehnte hatte sich unter den Geologen und Paläontologen herumgesprochen, welche fossilen Schätze der Mergelabbau ans Licht gebracht hatte. In den Mergelgruben sind mehr als 500 marine Tierarten zum Vorschein gekommen. Pflanzen fressende Seekühe hielten sich gerne in flachmarinen Bereichen und Flussmündungen auf, wo sie ausgedehnte Seegraswiesen zum Nahrungserwerb vorfanden, allerdings ständig von riesigen Haien bedroht, die Zähne bis 11 Zentimeter Größe hinterlassen haben. Die größten Räuber stellten wohl 5 Meter messende und mit gezackten und scharfen Zähnen bewehrte Wale dar, die an der Spitze der Nahrungskette standen und keine Feinde hatten. Krokodile, Schildkröten und Seehunde bevorzugten wegen der warmen Wassertemperaturen und des subtropischen Klimas die Flachwasserbereiche und küstennahen Uferzonen.
Dieses Buch ist die erste umfassende fotografische Dokumentation der faszinierenden fossilen Lebewelt des Dobergs. In einzelnen Kapiteln gewinnt der Leser vertiefte Einblicke in die Geologie, die Erforschungsgeschichte und die wirtschaftliche Nutzung des Gesteins. Historische Ansichten des Doberg-Geländes werden in einem Rundgang heutigen Aufnahmen gegenübergestellt. Die spannenden Geschichten spektakulärer Fossilfunde wie Seekuh, Zahnwal und Riesenschildkröte werden in einzelnen Textbeiträgen gesondert beleuchtet.
Inhalt
Grußwort der Stadt Bünde (WOLFGANG KOCH) 4
Der Doberg als Anlass zu einer paläontologischen Betrachtung (HELMUT HÖLDER ) 5
Vorwort (RAINER SPRINGHORN) 6-7
Vorwort der Herausgeber (MICHAEL KAISER und RAINER EBEL) 7-8
Der Doberg bei Bünde (EBERHARD PANNKOKE und RAINER EBEL) 9-41
Rundgang durch den Doberg einst und jetzt (MICHAEL KAISER) 42-60
Der Weg vom Fundstück zum Museumsstück (MICHAEL KAISER) 61-68
Die Doberg-Seekuh Anomotherium langewieschei und ihre Verwandtschaft (JOHANNES ALBERS) 69-76
Eosqualodon langewieschei die Bedeutung des großen Doberg-Zahnwals (JOHANNES ALBERS) 77-82
Der kleine Zahnwal Microcetus ambiguus in der Forschungsgeschichte (JOHANNES ALBERS) 83-89
Die fossilen Schildkröten vom Doberg bei Bünde (HANS-VOLKER KARL) 90-102
Abbildungen der Fossilien vom Doberg 103-167
Die Autoren 168