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Ludger Lütkehaus, A. T. Schaefer (Beteiligte)

´Ruhe. Größe. Sonnenlicht.´


Friedrich Nietzsche in Sils-Maria
Fotos: Schaefer, A. T.
1. Aufl. 2014. 96 S. 210 mm
Verlag/Jahr: LIBELLE-VERLAG 2014
ISBN: 3-905707-58-6 (3905707586)
Neue ISBN: 978-3-905707-58-8 (9783905707588)

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"Ich bin mit dieser Natur verwandt": In seinen letzten geistig fruchtbaren Jahren suchte Friedrich Nietzsche sieben Sommer lang Ruhe und Bewegung am Silserseee. Für den "Halbnomaden" war dies eine auffallende Beständigkeit.
In "Sils=Maria" eröffnete sich ihm der Gedanke der Ewigen Wiederkunft. Am Silsersee hatte er die zentrale innere Begegnung: "Und Zarathustra ging an mir vorbei "
Ludger Lütkehaus, profunder Nietzsche-Kenner, zudem passionierter Bergwanderer im Oberengadin, geht dieser landschaftlichen Kontinuität nach.
In einem Text von heiterer Anschaulichkeit und weiterführendem Nachdenken rekonstruiert er Nietzsches Erfahrungen mit Licht und Landschaft, Höhenjubel und abgründiger Tiefe, Naturort und Denkort. Er folgt der Schattensuche des Augenkranken, auch der Komik in manchen Geselligkeiten und sichtet die Spuren dieser Aufenthalte bis hinein in die Wortfügungen der letzten radikalen Werke.
Was ist überhaupt im Wald von Sils-Maria zu sehen? Zuallererst muss man von seiner Lage und den umgebenden Elementen sprechen. Denn der Wald von Sils-Maria ist weder ein grenzenloser noch ein isolierter Wald. Er ist keine Welt für sich und schon gar keine Hinterwelt, sondern transparent für Tiefe und Höhe, für Berg und Himmel, für See und Eis und Schnee. Er ist das schöne Paradox eines weltoffenen bergenden Naturraumes.
Ein außerordentlich weiträumiges Hochtal ist das Oberengadin, das auch die Seele weit macht, nicht auf die Knie zwingt und sie schon gar nicht erdrückt, Therapieort für Klaustrophobiker, denen jede Enge ein Gräuel ist. Früh erhellt es das erste Sonnenlicht, spät verliert es das letzte. Umrundet man, wie es zu Nietzsches Zeiten noch weitgehend unbehelligt möglich war, den Silvaplaner- oder den Silsersee, so erlebt man den Zyklus der Sonne, in einer Landschaft schon südlichen, aber noch alpin klaren Lichts
Ludger Lütkehaus, geboren 1943 in Cloppenburg, Prof. Dr. habil. für Literaturwissenschaft, Universität Freiburg i. Br., Ehrenmitglied der Schopenhauer- Gesellschaft. Für sein aufklärerisches Werk wurde er u.?a. mit dem Theorie-Preis der Robert-Mächler-Stiftung, dem Friedrich-Nietzsche-Preis des Landes Sachsen-Anhalt und der Ehrengabe der Stadt Cloppenburg (2014) ausgezeichnet. Als Publizist ist er mit einem breiten literarischen und geisteswissenschaftlichen Spektrum (u. a. in der NZZ) zu lesen. Zahlreiche Publikationen zur Literatur, Philosophie und Psychologie des 18. bis 20. Jahrhunderts, zuletzt erschienen: ´Nichts. Abschied vom Sein. Ende der Angst´ (10. Aufl. 2014). Herausgeber der Werke von Arthur Schopenhauer in den Fassungen letzter Hand (7. Auflage 2008), des philosophischen Werkes von Fritz Mauthner in zehn Bänden (1999?ff.), der Werke Friedrich Nietzsches in den Fassungen letzter Hand (2013?ff.).