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Neuerscheinungen 2014

Stand: 2020-02-01
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Hans-Bernd Zöllner

Fetisch Demokratie


Der Arabische Frühling, von außen betrachtet
2014. 160 S. 21 cm
Verlag/Jahr: ABERA VERLAG 2014
ISBN: 3-939876-17-8 (3939876178)
Neue ISBN: 978-3-939876-17-5 (9783939876175)

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Drei Jahre nach Beginn der Ereignisse in Nordafrika und dem Nahen Osten, die mit dem Namen Arabischer Frühling belegt wurden, ist die damalige Aufbruchstimmung weitgehend verflogen. Einige autoritäre Regime wurden gestürzt. An ihre Stelle traten aber nicht, wie vor allem im Westen erhofft, demokratische Strukturen. Das Buch versucht zu zeigen, dass die enttäuschten Hoffnungen auch auf einer illusionären Sicht der Ereignisse im Westen beruhen. Wenn die berechtigten Wünsche der Menschen in Ländern anderer Kulturkreise nach mehr Partizipation und Menschenwürde von außen wirksam unterstützt werden sollen, ist eine Kenntnis der politischen Kulturen in diesen Ländern nötig. Die Fixierung auf den Begriff Demokratie kann dagegen kontraproduktive Folgen haben. Die jüngsten Ereignisse in der arabischen Welt werden aus drei unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Am Beispiel der Ukraine werden westlichen Reaktionen auf die sogenannten Farbrevolutionen nach dem Zusammenbuch der Sowjetunion nachgezeichnet. Es folgt eine Skizze einiger großen Entwürfe zum Verständnis der neuen Weltordnung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts und des Beginns der Bekämpfung des islamistischen Terrors nach der Zerstörung des World Trade Centers im Jahr 2001. Schließlich werden die Auf- und Umbrüche in der arabischen Welt mit den Ereignissen in Birma/Myanmar verglichen. Dort begann zeitgleich mit dem Arabischen Frühling ein Übergangsprozess hin zu mehr Demokratie Früchte zu tragen. Der hatte vor mehr als 20 Jahren begonnen, war aber von der Weltöffentlichkeit nicht wahrgenommen worden. Dabei spielte und spielt die Fetischisierung des Begriffs Demokratie und Glorifizierung der Demokratie-Ikone Aung San Suu Kyi eine zentrale Rolle. Das Buch ist ein populärwissenschaftliches Plädoyer für eine kultursensible Betrachtung nicht-westlicher politischer Landschaften und einer darauf aufbauenden konstruktiven Außenpolitik.
Hans-Bernd Zöllner wurde 1942 geboren. Nach dem Studium der Theologie war er von 1970 bis 2002 als evangelischer Pfarrer tätig, darunter von 1983 bis 1990 als Auslandspfarrer für Deutschsprachige in verschiedenen Ländern Südostasiens mit Wohnsitz in Bangkok. Er besuchte Birma zum ersten Mal im Jahr 1984 und war seitdem fast jedes Jahr mindestens einmal im Lande. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland promovierte er im Fachbereich Orientalistik der Universität Hamburg mit einer Arbeit über die birmanischen Unabhängigkeitsbewegungen und ihrer Sicht der zeitgenössischen Welt. Seit 1998 ist er als Lehrbeauftragter für Südostasienstudien in Hamburg und an anderen Universitäten tätig.
Hans-Bernd Zöllner knows Burma from his own experience for 30 years and has done research on various issues of the country´s modern history.