Neuerscheinungen 2014Stand: 2020-02-01 |
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Christian Becker, Michael Krüger, Stefan Nielsen
(Beteiligte)
Doping und Anti-Doping in der Bundesrepublik Deutschland 1950 bis 2007
Genese - Strukturen - Politik
Mitarbeit: Krüger, Michael; Becker, Christian; Nielsen, Stefan
1. Auflage. 2014. 240 S. 210 mm
Verlag/Jahr: ARETE 2014
ISBN: 3-942468-17-4 (3942468174)
Neue ISBN: 978-3-942468-17-6 (9783942468176)
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Während zum Staatsdoping in der DDR bereits mehrere Veröffentlichungen vorliegen, war bislang über Doping in Westdeutschland mit Ausnahmen von einzelnen Skandalen wenig bekannt.
Über drei Jahre lang haben die Autoren dieses Buches in Archiven recherchiert und neue Quellen ausgewertet. Sie zeigen, dass bis Ende der 1960er-Jahre Doping in der Bundesrepublik nicht als ein Problem wahrgenommen wurde. Erst danach lassen sich erste Ansätze einer Anti-Doping-Politik, die wesentlich von internationalen Einflüssen geprägt war, erkennen. Sportmediziner spielten hierbei eine Doppelrolle: Zum einen waren ihre Kenntnisse grundlegend für die Ausbreitung von Doping, zum anderen forcierten sie aber auch das Anti-Doping.
Erst mit dem Ende des Kalten Krieges und der Wiedervereinigung wurde der Blick frei für das wahre Ausmaß und die Strukturen von Doping in Ost- wie Westdeutschland. Ein dichtes Kontrollnetz, verschärfte Sanktionen bis hin zur rechtlichen Verfolgung, eine global abgestimmte Anti-Doping-Politik und Präventionsmaßnahmen sollen seitdem die verbotenen Formen der Leistungssteigerung im bundesdeutschen Sport eindämmen.
Ein wichtiges Ergebnis der Autoren lautet, dass Doping nicht nur den Sport, sondern auch die Beziehungen von Sport und Staat in der Bundesrepublik verändert hat. Konnte der Sport lange Zeit erfolgreich seine Autonomie verteidigen, muss er sich nun angesichts seines Unvermögens, Doping zu verhindern, gefallen lassen, dass Parlament und Parteien über weitergehende gesetzliche Maßnahmen beraten, die die Souveränität der Sportverbände noch stärker beschneiden werden.
Michael Krüger, geboren 1955 in Heidenheim/Brenz. Studium der Fächer Germanistik, Geschichte, Pädagogik und Sport in Würzburg, Tübingen und Leicester/GB. Seit 1999 Professor für Sportpädagogik und Sportgeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Forschungsschwerpunkte: Turn- und Sportgeschichte, olympische Geschichte und Pädagogik; ethische, politische und kulturelle Aspekte der Sportentwicklung. Leiter des Forschungsprojekts zur Geschichte des Dopings in Deutschland von 2009 bis 2012. Christian Becker, geboren 1967 in Berlin. Studium der Geschichtswissenschaft und Sportwissenschaft in Berlin und Göttingen. Veröffentlichungen zur Sportgeschichte im Nationalsozialismus und der DDR, zur Fußballgeschichte und zu Fragen der Traditionspflege. Mitarbeiter des Forschungsprojekts zur Geschichte des Dopings in Deutschland. Stefan Nielsen, geboren 1962 in Stuttgart. Studium der Neueren Geschichte, Politikwissenschaft und Publizistik. Veröffentlichungen zur Sportgeschic
hte des 19. und 20. Jahrhunderts und zur kommunalen Verwaltungspolitik. Mitarbeiter des Forschungsprojekts zur Geschichte des Dopings in Deutschland. Marcel Reinold, geboren 1980 in Schwäbisch Gmünd. Studium der Fächer Geschichte, Sportwissenschaft, Philosophie/Ethik an den Universitäten Tübingen und Granada (Spanien). Seit 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Sportpädagogik/Sportgeschichte am Lehrstuhl von Prof. Dr. Michael Krüger. Forschungsschwerpunkte: Historische, soziologische und philosophische Fragen des Sports