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Neuerscheinungen 2014

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Holger Bloem, Martin Stromann (Beteiligte)

Wangerooge


Vom Meer berauscht
Fotos v. Stromann, Martin
Neuausg. 2014. 200 S. m. zahlr. Abb. 22 x 29 cm
Verlag/Jahr: SKN SOLTAU-KURIER; OSTFRIESLAND VERLAG 2014
ISBN: 3-944841-06-9 (3944841069)
Neue ISBN: 978-3-944841-06-9 (9783944841069)

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Betrachtet man die ostfriesische Inselkette aus der Möwen-
perspektive, so hat Wangerooge auf den ersten Blick eine abseitige Lage. Sie ist die östlichste der sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln und mit knapp acht Quadratkilometern Fläche das zweitkleinste Eiland dieser Gruppe. Sie gehörte niemals zu Ostfriesland, einmal zu Holland, einmal
zu Frankreich und tatsächlich zweimal zu Russland. Vor allem gilt Wangerooge als Insel der Türme. Sie bieten den Seeleuten vor der Einfahrt in die Jade wichtige Orientierung in der orientierungslosen Weite der See. Schiffe, die beinahe zum Greifen nahe an der Insel vorbeiziehen, versprühen einen Hauch von großer weiter Welt. Der Westturm von Wangerooge ist seit jeher das Wahrzeichen der Insel.
Zusammen mit dem nahen Neuen Leuchtturm aus dem Jahr 1966 und dem Alten Leuchtturm im Inselort, macht er die Insel unverwechselbar.
Vom Meer berauscht Und jetzt schnell damit zurück ins Wasser , sagt Andrea. Naturerlebnis Nordsee, Wangerooge. Die Schüler auf Klassenfahrt lernen, dass der Sandpierwurm eingegraben im Watt lebt und dass zu seiner Wohnung ein Häufchen und ein Fresstrichter gehören. Sie erfahren, wie die Auster, die bereits seit über 80 Jahren im Wattenmeer ausgestorben ist und nur noch in Zuchtkolonien lebt, aus dem Fremdkörper Sandkorn eine schmucke Perle produziert. Und sie tauchen in die jahrhundertealte Geschichte Wangerooges ein: in nur 300 Jahren verlagerte sich die Insel um knapp 2,5 Kilometer nach Osten. Der Kern des heutigen Inselortes entstand sogar erst nach 1863, weil das damalige Westdorf vor den Fluten nicht mehr sicher war. Neun Kilometer lang ist das Eiland und an der schmalsten Stelle mal gerade 800 Meter breit. Und wie man sich die Ostfriesischen Inseln von Ost nach West merken kann, nämlich so: Welcher (Wangerooge), Seemann (Spiekeroog) liegt (Langeoog) bis (Baltrum) neun (Norderney) im (Juist) Bett (Borkum).
Diese Spülsaumwanderung ist nur eine von knapp 850 Veranstaltungen, die das Rosenhaus , das idyllisch mitten im Zentrum des kleinen Dörfchens liegt, im Jahr anbietet. Seit 1989 sind die Besucherzahlen des Nationalparkhauses, das vom Land Niedersachsen, der Gemeinde Wangerooge, dem Naturschutzbund Deutschland und der Naturschutz- und Forschungssgemeinschaft Mellumrat gefördert wird, stetig auf 40.000 geklettert: Neben Führungen durch die erlebnisorientierten Ausstellungsräume des Rosenhauses (anfassen, riechen und fühlen erlaubt!) mit Meerwasseraquarium und verschiedenen Modellen werden zudem natur- und inselkundliche Wanderungen, Radtouren, Salzwiesen- und Dünenführungen, Diavorträge und Bastelnachmittage für Kinder angeboten. Theoretisches wird in der Praxis vertieft.
Fragestunde am Nordseestrand das fliegende Klassenzimmer von Erich Kästner lässt grüßen: Was findet man noch auf der Insel? , will Andrea wissen. Berge! , ruft einer der Schüler ganz aufgeregt. Die Berge auf den Inseln heißen Dünen , erklärt die Studentin und hakt im gleichen Atemzug nach: Und welche Funktion haben sie? Achselzucken. Sie schützen die Insel bei Stürmen vor Überflutung und sind wichtige Naturgebiete. Und ganz nebenbei erfahren die Kinder, dass das Wurzelwerk des Strandhafers bis zu 80 Kilometer lang werden kann. Es ist das Skelett der Dünen , erläutert die Mitarbeiterin des Nationalparkhauses anschaulich. Um es nicht zu beschädigen, darf man die Dünen auch nur auf den angelegten Wegen spazieren gehen und wandern. Einer der Schüler will wissen: Und was ist, wenn mal aus Versehen ein Fallschirmspringer in den Dünen landet? Da muss nicht nur Andrea ein bisschen schmunzeln. Ich glaube , sagt sie, das ist wohl noch nie passiert.
Wangerooge ist die Insel der kurzen Wege: Das Besondere an der östlichsten der sieben Ostfriesischen Inseln, über der geschichtsträchtig die dunkelblau/rote Flagge der Oldenburger weht, ist, dass man sozusagen direkt vom Hotel oder der Ferienwohnung aus mit dem Bademantel an den Strand gehen kann. Denn auch die Freizeiteinrichtungen befinden sich alle in Strandnähe. So beispielsweise auch das Meerwasser-Hallenfreizeitbad mit Whirlpools, Massagebecken, Sonnenbänken und 70 Meter langer Rutsche.
Unübersehbar glänzt er wie eine kostbare Perle im Sonnenschein, der Bade- und Burgenstrand auf der schmucken Nordseeinsel Wangerooge. Dieses sandige Fleckchen Erde lädt geradezu zum Schwimmen, Surfen, Toben und Sonnenbaden ein. Auf diesen 900 Metern befindet sich alles, was sich das Strandurlauberherz wünscht selbst die Muße...