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Maximilian Gilleßen, Pierre Janet, Raymond Roussel, Anton Stuckardt
(Beteiligte)
Chiquenaude und andere Texte aus früher Jugend
Mitarbeit: Janet, Pierre; Übersetzung: Gilleßen, Maximilian; Illustration: Stuckardt, Anton
2014. 112 S. m. 40 Abb. 20 cm
Verlag/Jahr: ZERO SHARP 2014
ISBN: 3-945421-00-4 (3945421004)
Neue ISBN: 978-3-945421-00-0 (9783945421000)
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"Keines meiner Werke befriedigte mich außer Chiquenaude", erklärte Raymond Roussel in seinem 1935 posthum erschienenen Werk Wie ich einige meiner Bücher geschrieben habe rückblickend auf seine schriftstellerischen Anfänge.
Diese im symbolischen Jahr 1900 veröffentlichte Erzählung liegt nun mit sieben weiteren Texten aus Roussels Jugendzeit erstmals in deutscher Übersetzung vor. Es handelt sich um so heitere wie zugleich doppelbödige Prosaminiaturen, die nach Roussels schwerer psychischer Krise von 1897 entstanden sind und die von seiner intensiven Suche nach neuen Möglichkeiten des Schreibens zeugen. In ihnen bringt Roussel zum ersten Mal sein später berühmt gewordenes ´Verfahren´ zur Anwendung, eine Schreibtechnik, die aus der minimalen Differenz zweier fast gleich lautender Sätze, die Anfang und Ende einer Erzählung bilden, deren Handlung entwickelt.
Eine Fallstudie des Psychiaters Pierre Janet sowie ein Nachwort und eine Chronik erlauben es, sich mit dem Dichter, Schriftsteller, Millionär, Schachtheoretiker und Weltreisenden Raymond Roussel vertraut zu machen, dessen Einfluss auf die moderne Literatur und bildende Kunst gar nicht überschätzt werden kann.
Raymond Roussel wurde 1877 in Paris in eine reiche Familie geboren. Er besuchte das Konservatorium für Musik und entschied sich, auf der Suche nach "Weltruhm", für die Dichtung. Mit 19 Jahren veröffentlichte er sein erstes Werk La Doublure; 1909 erschienen die Impressions d´Afrique; die von Skandalen begleiteten Theaterbearbeitungen seiner Werke machten ihn in Paris berühmt. 1933 nahm er sich während eines Aufenthalts in Palermo das Leben. In der französischen Nationalbibliothek in Paris sind verschiedene Fassungen von Locus Solus und über 400 unveröffentlichte Seiten aufbewahrt. Das Werk von Raymond Roussel erfährt zunehmend, auch in Ausstellungen, eine Wiederentdeckung.
Pierre Janet (1859-1947) erhielt 1902 den Lehrstuhl für experimentelle und vergleichende Psychologie am Collège de France. Dort arbeitete er über Jahrzehnte an einer Psychologie des menschlichen Handelns. Er galt als einer der einflussreichsten und renommiertesten Psychologen Frankreichs.