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Felix Pirson
Ansichten des Krieges
Kampfreliefs klassischer und hellenistischer Zeit im Kulturvergleich
2014. 408 S. 560 s/w-Abb. 29.7 cm
Verlag/Jahr: REICHERT 2014
ISBN: 3-9549003-5-1 (3954900351)
Neue ISBN: 978-3-9549003-5-0 (9783954900350)
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Die Studie widmet sich der Bildsprache und den Botschaften von Kampfreliefs, die ihren Betrachtern Deutungsmuster für den Umgang mit kriegerischen Ereignissen zur Verfügung stellten. Die Analyse von 195 Bildern aus Athen, Lykien, dem Schwarzmeergebiet, der hellenistischen Welt und aus Etrurien leistet einen Beitrag zur Wahrnehmungsgeschichte des Krieges, die mediale Praktiken der Auseinandersetzung mit einem zentralen kulturgeschichtlichen Phänomen untersucht. Mit der Feststellung vielfältiger Ansichten des Krieges bereits in klassischer und hellenistischer Zeit muß endgültig von der Dichotomie "Griechisch-Römisch" in der Betrachtung antiker Kampfdarstellung Abstand genommen werden, die in der Forschung bislang prägend war.
Bilder von Krieg und Kampf zählen nicht nur zu den häufigsten, sondern auch zu den eindrucksvollsten Sujets der antiken Kunst. In seiner Studie widmet sich Felix Pirson der Bildsprache und den Botschaften der Kampfdarstellungen, die er als Zeugnisse selektiver Sichtweisen interpretiert, die den zeitgenössischen Betrachtern Deutungsmuster für den Umgang mit kriegerischen Ereignissen zur Verfügung stellten. Damit soll ein Beitrag zur Wahrnehmungsgeschichte des Krieges geleistet werden, die mediale Praktiken der Auseinandersetzung mit einem zentralen Phänomen antiker wie moderner Kulturen untersucht. Die Analyse von 195 Reliefs aus Athen, Lykien, dem Schwarzmeergebiet, der hellenistischen Welt und aus Etrurien hat gezeigt, daß neben Gemeinsamkeiten in den Grundzügen der Bildsprache und in einzelnen inhaltlichen Schwerpunkten auch signifikante Differenzen bezüglich der Auffassung von Krieg, Kampf und Gewalt bestanden. Aber auch innerhalb der einzelnen kulturellen Komplexe werden Unterschiede in der Darstellung von Krieg und Kampf deutlich, die von den Aufstellungskontexten der Bilder abhängen. Neben der Verankerung der unterschiedlichen Ansichten des Krieges im gesellschaftlichen und politischen Rahmen ihrer Entstehungszeit kann die Studie zeigen, daß die Bilder auch auf die militärischen Erfahrungen ihrer Betrachter Bezug nehmen. Vor allem wird jedoch deutlich, daß keiner der genannten Bereiche allein den Zugang zur bildkünstlerischen Wahrnehmung von Krieg und Kampf in der Antike eröffnen kann. Vielmehr waren zahlreiche Faktoren zusammen für die spezifischen Sichtweisen der Bilder verantwortlich, die ebenso variabel und facettenreich sind wie die kulturellen Kontexte der hier behandelten Reliefs. Damit muß endgültig von der Dichotomie "Griechisch-Römisch" in der Betrachtung antiker Kampfdarstellung Abstand genommen werden, die der Vielfalt der Ansichten des Krieges nicht gerecht wird, in der Forschung bislang aber prägend war.
Felix Pirson (Jg. 1968) studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Kunstgeschichte in Bonn, Köln, München und Cambridge. Nach der Promotion 1996 in München zur Mietwohnungen in Pompeji und Herkulaneum war er am Deutschen Archäologischen Institut in Rom und an der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus beschäftigt, bevor er 2000 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Klassische Archäologie der Universität Leipzig wurde. Dort habilitierte er sich 2005 mit der vorliegenden Studie. Seit 2006 ist er Erster Direktor der Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts und Leiter der Pergamongrabung. 2010 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Leipzig ernannt. Er ist korrespondierendes Mitglied des Amerikanischen, des Österreichischen und des Türkischen Archäologischen Instituts, Senior Fellow am Institute of the Study of the Ancient World der New York University und war 2014 Gastprofessor an der École pratique des hautes études in Paris
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