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David F. E. Madeheim
Die Maori in Neuseeland
Geschichte, Konflikte, Diskriminierung
1. Aufl. 2014. 32 S. m. 9 Abb. 220 mm
Verlag/Jahr: BACHELOR + MASTER PUBLISHING 2014
ISBN: 3-9568446-5-3 (3956844653)
Neue ISBN: 978-3-9568446-5-2 (9783956844652)
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Die Maori, die autochthone Bevölkerung Neuseelands, lebten lange Zeit isoliert, bis die Europäer in ihren Entdeckungsreisen Neuseeland fanden und für sich nutzbar machten. Es kam zu weit reichenden Auseinandersetzungen, in deren Verlauf das Volk der Maori über Jahrzehnte hinweg sichtlich benachteiligt und dezimiert wurde.
In der Ausarbeitung sollen unter anderem Fragen geklärt werden, wie es zum Konflikt mit den Weißen europäischer Abstammung (pakeha) gekommen ist und warum die Maoris vom Cheaty of Waitangi reden, wenn sie über den am weitest reichenden Vertrag in ihrer Historie sprechen. Hierzu ist es wichtig, die geschichtlichen Umstände zu beleuchten und die heutige Situation der Maori im Kontext dazu zu sehen. Weiterhin soll geklärt werden, inwieweit sich die Regierung bemüht, das entstandene Unrecht am Volk der Maori aufzuarbeiten und ob sich gegenwärtig die Lage, beispielsweise hinsichtlich der Diskriminierung oder der Bildungsdefizite, entspannt hat.
Textprobe:
Kapitel 2, Traditionelle Lebensweise der Maori:
Das Volk der Maori hatte und hat heute noch ihre ganz eigene Vorstellung vom Leben und ihrer Stellung in der von Göttern gegebenen Natur. Diese unterscheidet sich weitgehend von unseren europäischen Traditionen und unserer Lebensweise, so dass im Folgenden ein Über-blick über einige ausgewählte Bereiche der Maori - Traditionen gegeben werden soll.
2.1, Religiöse Vorstellungen:
Das Brauchtum der Maori in Aotearoa (Maori für Neuseeland: Land der langen, weißen Wolke) ist nicht vergleichbar mit unserer christlichen Welt des Okzidents. Die Maori glauben an die Ahnen, sie verehren ihre Vorfahren (Genealogie = Whakapapa) und sie haben nicht einen Gott, sondern 70 (z.B.: Tumatauenga Gott des Krieges; Tane Gott der Männlichkeit und der Wälder; Tawhiri Matea Gott des Windes, Tangaroa - Gott des Meeres, usw.). Ihre Vor-fahren lebten in Hawaiiki, dem mythischen Ahnenland der Maori. Im Folgenden soll ein Überblick über die Mythologie und die traditionelle Lebensweise der Maori verschafft werden.
2.1.1, Das Wesen des tapu und mana:
Im Glauben der Maori spielt tapu die wesentliche Rolle. tapu ist die stärkste Kraft im Leben eines Maori. Der Begriff ist schlecht in einen abstrakten Terminus zu übersetzen aber man kann ihn umschreiben: Tapu kann als heilig interpretiert oder als spirituelle Restriktion beziehungsweise stillschweigendes Verbot definiert werden. Eine Person, ein Gegenstand oder ein Gebiet, welches unter tapu steht, darf nicht berührt beziehungsweise betreten wer-den. Manchmal darf man sich nicht einmal nähern. Wird die Regel des tapu gebrochen, zieht derjenige den Zorn der Götter auf sich. In Europa stammt das Wort Tabu von tapu ab und es hat in etwa die gleiche Bedeutung. Ausgenommen von Priestern (tohunga) durfte niemand Gegenstände mit tapu berühren.
1772 kreuzte der französische Entdecker und Kommandant zweier Schiffe Marc-Joseph Marion du Fresne die Gewässer um Neuseeland und freundete sich mit den Maori an. Du Fresne kam in einen schweren Sturm infolgedessen seine beiden Schiffe beschädigt wurden. Um Reparaturen durchzuführen und um Trinkwasser aufzunehmen, ankerten die Franzosen in der Bay of Islands. Bei den Arbeiten wurden sie von den Maoris großzügig unterstützt. Während dieser Zeit unternahm du Fresne einige Ausflüge auf die Insel und etablierte eine herzliche Freundschaft mit den Maori.
Offensichtlich verstanden die Franzosen das Wesen des tapu nicht vollständig. Bei einem ihrer Ausflüge gingen dreizehn von ihnen, trotz Warnungen der Maori, in der Manawaora Bay fischen. Wochen vorher ertranken an dieser Stelle einige Mitglieder des Maori Stammes und seitdem war diese Bucht tapu und es war extrem verboten, dieses Gebiet zu betreten. Der lokale Maori Stamm erfuhr von diesem schwerwiegenden Bruch der spirituellen Regeln und durch den Zorn der Götter gelenkt griffen einige Hundert Maori Krieger den Kommandanten du Fresne und seine Männer an und töteten sie.
Die Maori glauben, dass der Gott Tane - Repräsentant der Sonne und des Lichts und der männlichen Fruchtbarkeit, Gott des Waldes und der (Holz-) Handwerker - der Menschheit zu Beginn drei Körbe mit Wissen anbot ( Nga Kete-o-te-Wananga). Die Körbe beinhalteten Erzählungen über die Schöpfungsgeschichte, Spiritualität usw. Alle lebenden Wesen stammen demnach von den Göttern ab und verkörpern bestimmte Dinge in der Natur wie beispielsweise Berge, Flüsse oder Seen. Jeder Berg, jeder Bach und jeder Baum hat den Maori zufolge eine Seele die wairua. Aufgrund dessen haben die Maori eine äußerst feste Bindung zum Land und zur Natur. Diese Verbindung zum Land ist auch entscheidend für die Konflikte im 19. und 20. Jahrhundert mit den Kolonisten gewesen.
Die meisten Dinge beinhalten spirituelle Essenz das mana. Mana ist in den Menschen selbst, in von ihnen hergestellten Objekten, in der Natur und im Land. Für die Maori hat das Konzept des Mana eine zentrale Bedeutu