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Neuerscheinungen 2014

Stand: 2020-02-01
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Eduard Meyer

Ägypten zur Zeit der Pyramidenerbauer


Nachdruck des Originals aus dem Jahre 1908. 2014. 88 S. 210 mm
Verlag/Jahr: VERLAG DER WISSENSCHAFTEN 2014
ISBN: 3-9570028-1-8 (3957002818)
Neue ISBN: 978-3-9570028-1-5 (9783957002815)

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"Bei keinem Volke der Erde reichen die Denkmäler einer höheren Kultur in so frühe Zeiten hinauf und sind zugleich in solcher Fülle erhalten, wie bei den Ägyptern. Denn in Babylonien, das zeitlich die nächste Stelle einnimmt, sind die Denkmäler viel geringer an Zahl, vor allem infolge des Umstandes, daß in der Tiefebene des Euphrat und Tigris der Stein ein äußerst seltenes und kostspieliges Material bildete; und von den ältesten bekannten Monumenten Babyloniens reicht, wie wir jetzt mit voller Sicherheit aussprechen können, kein einziges an das Jahr 3000 v. Chr. heran. Das dritte große Kulturvolk ältester Zeit, die Chinesen, folgt noch später. In Ägypten dagegen bestand im Jahre 3000 bereits ein hochkultivierter Einheitsstaat, der das ganze Niltal umfaßte und uns nicht wenige Denkmäler hinterlassen hat, das Reich der Könige aus Thinis oder der Thiniten der ersten und zweiten Dynastie. Der Begründer dieses Reichs, der König Menes , dessen großes Ziegelgrab bei Negade in Oberägypten erhalten ist, hat rund um 3300 v. Chr. gelebt. Auch in die Zeiten, die vor ihm liegen, können wir einen Einblick gewinnen, teils aus der geschichtlichen Überlieferung der Folgezeit, die uns z. B. noch Königslisten aus dieser Epoche erhalten hat, sowie durch Rückschlüsse aus den späteren Zuständen, teils durch zahlreiche Grabfunde aus Oberägypten, deren Inhalt uns die Entwickelung der materiellen Kultur des Niltals, der Technik in Ton und Stein, des Verkehrslebens, der Vorgeschichte der ägyptischen Zeichnung und Malerei und zugleich der Ausbildung der Hieroglyphenschrift kennen lehrt. Dem Einheitsstaat des Menes sind zwei Reiche vorangegangen, deren eines das langgestreckte oberägyptische Niltal, das andere das Marschland des Deltas umfaßte." [...]

Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.
Das vorliegende Buch ist ein unveränderter Nachdruck der historischen Originalausgabe von 1908.
Der bedeutende deutsche Althistoriker, Ägyptologe und Altorientalist Eduard Meyer (1855-1930) wurde vor allem dadurch bekannt, dass er im Alleingang versuchte eine Universalgeschichte des Altertums zu verfassen. Seine fünfbändige Zusammenfassung der historischen Entwicklung Vorderasiens und Griechenlands gilt denn auch als sein Hauptwerk. Meyer war nacheinander Professor an den Universitäten von Leipzig, Breslau, Halle und Berlin, der er zeitweise auch als Rektor vorstand. Seit 1903 war er Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften.