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Neuerscheinungen 2014

Stand: 2020-02-01
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Michael Reimer

Unterwegs zu Bruder Baum


30 Wanderungen zu besonderen Bäumen und Wäldern. Oberbayern, Niederbayern, Allgäu, Tirol
1. Aufl. 2014. 160 S. Farbbilder. 235 mm
Verlag/Jahr: FRISCHLUFT EDITION 2014
ISBN: 3-9814605-7-X (398146057X)
Neue ISBN: 978-3-9814605-7-5 (9783981460575)

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- 80 herausragende Naturdenkmäler und Methusalem-Bäume
- Walderlebnispfade, Baumwipfelpfade und Arboreten
- Spaziergänge und Wanderungen für die ganze Familie
- 19 Baum-Porträts zur leichteren Bestimmung

Die 30 Wanderungen führen zu besonderen Bäumen, darunter urwüchsige Linden, Ahorne, Eichen, Buchen und Eschen sowie zu ausgedehnten Eiben-, Lärchen- und Zirbenwäldern. In Parkanlagen und Arboreten können auch aus Amerika, Asien oder Nordeuropa eingeführte Bäume besichtigt werden. Die Routen führen ins Mangfallgebirge, Tölzer Land, Werden-felser Land und Chiemgau mit Abstechern ins Allgäu und Berchtesgadener Land sowie nach Niederbayern und Tirol. Drei Touren verlaufen im Stadtgebiet von München. Obwohl bei sämtlichen Wanderungen der Baum im Mittelpunkt steht, kommen auch landschaftliche Reize nicht zu kurz. Jede Route wird mit ausführlichen Informationen zu Anreise und Wegverlauf sowie Bade- und Einkehrmöglichkeiten versehen. Der Standort der hervorgehobenen Bäume ist in den Karten markiert.
"Das Tier, der Baum, der Mensch - sie alle teilen den selben Atem." Zu lesen ist diese Weisheit des Häuptlings von Seattle auf einer Holztafel im Walderlebniszentrum bei Grünwald. "Weißt du, dass die Bäume reden? Ja, sie reden. Sie sprechen miteinander, und sie sprechen zu dir, wenn du zuhörst. Aber die weißen Menschen hören nicht zu. Sie haben es nie der Mühe wert gefunden, uns Indianer anzuhören, und ich fürchte, sie werden auch auf die anderen Stimmen in der Natur nicht hören. Ich selbst habe viel von den Bäumen erfahren: manchmal etwas über das Wetter, manchmal über Tiere, manchmal über den Großen Geist." Das berichtet Häuptling Tatanga Mani von den Stoney-Indianern in Kanada.
Wenn "Bruder Baum" sprechen könnte, dann würde er die indianischen Weisheiten an uns Menschen weitergeben. Er würde uns - spätestens wenn wir mit der Axt oder Motorsäge anrücken - daran erinnern, dass er uns den Sauerstoff liefert, den wir zum Atmen brauchen. Dass er uns gegen Erosion und Lawinen schützt. Dass wir mit seinem Holz unsere Wohnstuben heizen. Er würde unser Bewusstsein für den Umweltschutz schärfen. Und er würde uns vielleicht das Gedicht von Phil Bosmans vortragen: "Geh in den Wald! Da ist es Frühling. Da warten Bäume auf Dich. Herrliche Bäume, die schweigend von der Stille zehren und von dem Saft, der bis in die letzten Zweigspitzen steigt. Da singen die Vögel für Dich. Da ist Ruhe, unsagbarer Frieden."
Ob als markante solitäre Erscheinung oder im Schutz ausgedehnter Wälder - der Baum übt seit jeher eine Faszination auf uns Menschen aus. Und je älter ein Baum ist, je knorriger sein Habitus, je verworrener sein Wurzelwerk, desto größer ist unsere Andacht, unser Respekt, unsere Ehrfurcht vor diesem Natur-Phänomen. Wie klein und nichtig wir doch gegenüber diesen mächtigen Riesen erscheinen, die uns um Längen überragen und um Jahrhunderte überleben! Selbst "Natur-Ignoranten", die wenig achtsam durch die Landschaft streifen, schenken der "Tausendjährigen Linde" oder Methusalem-Eiche zumindest einen respektvollen Blick. Der Baum gibt uns Kraft, wir fühlen uns in seinem Beisein stark. "Starke Menschen sind wie Bäume, die einzeln stehen, mit tiefen Wurzeln, mit einer Krone, die sich weitet zum schützenden Dach," dichtet Annemarie Schnitt.
Die in diesem Buch vorgestellten Spaziergänge und Wanderungen führen zu ausgewiesenen Naturdenkmälern, Pracht-Bäumen, Baum-Methusalems, aber auch Baum-Veteranen, die Wind und Wetter seit Jahrhunderten trotzen, auch wenn sie bereits Krone oder Äste eingebüßt haben. Wir legen Wert darauf, dass es sich bei den vorgestellten Exemplaren nur um eine Auswahl von Bäumen handelt, die wir entlang der Route ausfindig gemacht haben. Mit Sicherheit gibt es mit wachsamen Auge noch jede Menge weiterer schöner Bäume zu entdecken. Doch auf die Vollständigkeit kommt es nicht an: Viel wichtiger ist der sich öffnende Blick auf unsere Naturschönheiten.

In diesem Sinne: Viel Freude bei der
Begegnung mit "Bruder Baum"!
Michael Reimer