Die bisher unveröffentlichte Habilitationsschrift von M. Rainer Lepsius aus dem Jahre 1963 enthält eine Theorie der Ungleichheit in Industriegesellschaften, die vom Veralten der Klassentheorie des 19. Jahrhunderts ausgeht, aber auch die These von der eingetretenen Entschichtung oder Nivellierung kritisiert ("nivellierte Mittelstandsgesellschaft"). Es handelt sich um eine Untersuchung, die nach wie vor richtungweisende Überlegungen zur Ungleichheitsproblematik enthält und zudem ein interessantes Dokument der soziologischen Diskussion in der frühen Bundesrepublik darstellt.