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Elisabeth Natour
Die Debatte um ein Widerstandsrecht im frühen elisabethanischen England, 1558 - ca. 1587
Dissertationsschrift
2015. 497 S. 497 S. 233 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2015
ISBN: 3-428-14707-3 (3428147073)
Neue ISBN: 978-3-428-14707-6 (9783428147076)
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Lange galt als bewiesen, dass es zumindest kein protestantisches Widerstandsdenken unter Elisabeth I. gegeben habe. Erst in jüngster Zeit rücken widerstandsrechtliche Argumentationen im Umfeld von Hof und Parlament oder auch einzelne katholische Schriften in den Fokus der Forschung. Die vorliegende Studie erweitert dieses Spektrum und belegt, wie eindringlich die Frage nach einem Widerstandsrecht und seinen zulässigen Fällen in der gedruckten theologischen Kontroversliteratur zwischen 1558 und 1587 von allen konfessionellen Gruppierungen im konfrontativen Dialog miteinander verhandelt wurde.
Mit Beginn der elisabethanischen Herrschaft setzte zwischen den konfessionellen Gruppierungen Englands eine rege Debatte um die Ausrichtung der neuen Religionspolitik ein. In Hunderten von gedruckten Streitschriften rangen Exilkatholiken, konforme und nonkonforme Protestanten um Fragen der religiösen Doktrin und Praxis. Doch zugleich kommunizierten die Autoren in diesen Auseinandersetzungen mit dem jeweiligen konfessionellen Gegner ihre religionspolitischen Vorstellungen, sei es zum richtigen Verhältnis von Herrscher und Untertan, zu den Grenzen des Gehorsams- bzw. Widerstandsgebots oder zum Stellenwert von Gewissen, Macht und Recht. Die vorliegende Studie rekonstruiert diese oft verborgene und der Forschung bislang entgangene zweite Ebene der Schriften für die ersten drei Regierungsjahrzehnte als Debatte um ein Widerstandsrecht. Sie erschließt die kontroversliterarischen Quellen als Schlüsseltexte des zeitgenössischen politischen Denkens im Spannungsfeld von Universität, Geistlichkeit, Hofelite und einer sich entwickelnden vormodernen Öffentlichkeit.
Einleitung
Die Bedeutung des Widerstandsrechts im konfessionellen Zeitalter - Widerstandsdenken im elisabethanischen England: Forschungslage und Einordnung des Themas - Methodische Überlegungen
A. 1558-1569
Einleitung - Die Erörterung von Widerstand und Gehorsam im Umfeld der Kontroversen - Widerstandsdenken in der Kontroversliteratur - Ergebnisse
B. 1569-1579
Der Zeitraum der Analyse (1569 - ca. 1579) - Widerstandsdenken und politische Kritik im Umfeld der Kontroversen - Widerstandsdenken in der Kontroversliteratur - Ergebnisse
C. 1580-1587
Einleitung - Die Argumentation zu einem Widerstandsrecht bei den einzelnen Gruppierungen im
Kontext ihrer Schriften - Ergebnisse
Schluss, Quellen und Zitierweise
Literaturverzeichnis, Namen- und Ortsregister
"Resistance Theory in Early Elizabethan England, 1558 - ca.1587"
Theological controversies are a well-known phenomenon of post-reformation Europe. However, the role those controversies played in Elizabethan England has so far been underestimated by scholars of political thought. The current study will show how theologians on either side of the confessional divide (namely conformist and nonconformist protestants and exiled catholic authors) used the context of confessional polemic to set out their religious-political outlook and communicate it within a premodern public sphere. This study seeks to decipher for the first time the messages of the controversies on the right to resist. The controversies emerge as a most valuable source category for understanding how contemporary notions of monarchy, resistance and obedience, power and conscience surfaced and evolved.