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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Emmanouil Billis

Die Rolle des Richters im adversatorischen und im inquisitorischen Beweisverfahren


Modelltheoretische Ansätze, englisches und deutsches Beweisführungssystem, internationalrechtliche Dimensionen. Dissertationsschrift
2015. XIX, 503 S. 224 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2015
ISBN: 3-428-14757-X (342814757X)
Neue ISBN: 978-3-428-14757-1 (9783428147571)

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Sachlicher Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Unterscheidung zwischen angloamerikanischen und kontinentaleuropäischen Verfahrenstraditionen sowie die in Praxis und Lehre weitverbreitete Gegenüberstellung der Begriffe "adversatorisches" und "inquisitorisches" Straf- bzw. Beweisverfahren. Den Kern der Forschungsarbeit bilden die heuristische Zusammenstellung von extremen Prozesstypen und die rechtsvergleichende Modellanwendung mit Blick auf das nationale (englische und deutsche) sowie das internationale (EGMR, IStGH) Straf- und Beweisverfahrensrecht.
Zur Lösung von sozialen Konflikten müssen Lehre, Justizpraxis und Rechtspolitik fortwährend für die Bereitstellung von funktionsfähigen strafprozessualen Mechanismen sorgen. In diesem Kontext und im Hinblick auf die Entwicklung von Grundlagen für neue (alternative) Prozessformen hat die rechtsvergleichende Forschung einen besonderen analytischen Wert. Die sinnvolle Implementierung von Elementen fremder Rechtssysteme auf nationaler Ebene und die reibungslose Verwirklichung der Ziele der internationalen Strafjustiz setzen ein wechselseitiges normatives Grundverständnis zwischen den Rechtsordnungen unterschiedlicher Rechtstraditionen voraus.Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Strukturen, die in nationalen und internationalen Strafrechtssystemen westlicher Prägung zur Aufklärung eines streitigen Sachverhalts geschaffen werden. Sachlicher Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Unterscheidung zwischen angloamerikanischen und kontinentaleuropäischen Verfahrenstraditionen sowie die in Praxis und Lehre weitverbreitete Gegenüberstellung der Begriffe "adversatorisches" und "inquisitorisches" Straf- bzw. Beweisverfahren, deren einzelne Bestandteile allerdings bisher nicht in klarer und allgemein anerkannter Weise bestimmt worden sind.

Der Autor arbeitet die generellen Ideen hinter derartigen schematischen Gegenüberstellungen in logisch-systematischer Weise auf. Er identifiziert und beschreibt die determinierenden Elemente der Unterscheidung zwischen Idealtypen des Strafverfahrens. Diese Vorgehensweise dient zugleich der funktionalen Rechtsvergleichung als Forschungsmethode. Den Kern der Forschungsarbeit bilden die heuristische Zusammenstellung von extremen Prozesstypen und die rechtsvergleichende Modellanwendung mit Blick auf das nationale (englische und deutsche) sowie das internationale (EGMR, IStGH) Straf- und Beweisverfahrensrecht.
Einleitung

Forschungsgegenstand - Forschungsziele - Forschungsmethoden - Gang der Untersuchung

Teil 1: Strafprozesssysteme und Modelle des Beweisverfahrens

Die westlichen Strafverfahrenssysteme: Einführende vergleichende und rechtshistorische Betrachtungen - "Adversatorische" und "inquisitorische" Typen des Straf- und Beweisverfahrens

Teil 2: Rollenverteilung bei der Beweisführung im englischen und im deutschen Strafprozess

Darstellungs- und Vergleichsrahmen - Das englische Beweisführungssystem - Das deutsche Beweisführungssystem - Vergleich und Klassifizierung - Bewertung und rechtspolitische Schlussfolgerungen

Teil 3: Internationalrechtliche Dimensionen

Einleitende Bemerkungen zum Analyserahmen - EMRK: Verfahrensfairness und Prinzip der "adversarial proceedings" - Die Beweisführung im IStGH-System

Schlusswort - Literaturverzeichnis
"Angesichts der Bestrebungen (vielleicht auch Notwendigkeiten) zumindest im (trotz seiner gegenwärtigen Krise) zusammenwachsenden Europa die gemeinsamen Überzeugungen über die Prinzipien des Strafprozesses in eine (möglicherweise differenzierte) gemeinsame Prozessordnung zu überführen, hält die vorliegende Arbeit auch für den Nicht-Juristen einen großen Fundus an Informationen und Erkenntnissen bereit." In: Richter ohne Robe, 1/2016