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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Thomas Jügel

Die Entwicklung der Ergativkonstruktion im Alt- und Mitteliranischen


Eine korpusbasierte Untersuchung zu Kasus, Kongruenz und Satzbau
2015. XXXIV, 968 S. 1 Abb., 12 Diagr. 24 cm
Verlag/Jahr: HARRASSOWITZ 2015
ISBN: 3-447-10470-8 (3447104708)
Neue ISBN: 978-3-447-10470-8 (9783447104708)

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Ergativität ist ein grammatisches Phänomen, das in der Allgemeinen Sprachwissenschaft und in der Iranistik im Besonderen kontrovers diskutiert wurde. Die wissenschaftliche Diskussion zeichnet sich durch mangelnde Berücksichtigung der alt- und mitteliranischen Daten aus. Vielfach werden ausgewählte Beispiele, deren Stellung im jeweiligen Sprachsystem unklar ist, mit theoriegeleiteten Annahmen zu einem hypothetischen Entwicklungsmodell verbunden, das zwar plausibel, aber nicht überprüfbar ist.
Die vorliegende Studie schafft hier Abhilfe durch die vollständige Datenschau awestischer, altpersischer, baktrischer und parthischer Belege sowie durch eine umfangreiche Untersuchung der mittelpersischen Daten (ca. 12.500 mittelpersische Belege). Neben den für Ergativität relevanten Aspekten wie Kasus, Kongruenz, Wortstellung, Konstituentenaussparung und Reflexivität werden sowohl die Entwicklung syntaktischer Strukturen (z.B. Relativsätze) besprochen als auch die des Verbal- und Nominalsystems (z.B. das aspekto-temporale System oder die Funktion enklitischer Personalpronomina). Ergebnisse werden reichhaltig mit einschlägigen Belegen illustriert (über 1.400 Beispiele allein im Hauptteil), deren Aussagekraft immer wieder kritisch anhand ausführlicher philologischer Diskussion überprüft wird. Der Materialteil dient zugleich als Vademecum, das parallel zur Lektüre des Hauptteils benutzt werden kann und die Illustration des Materials übernimmt, wie auch als eigenständiges Nachschlagewerk, das die Geschichte der Ergativkonstruktion in den Objektsprachen systematisch veranschaulicht. Die vollständige Listung der Daten z.B. nach der Wortstellung, der Konstituentenaussparung, der Kongruenzen oder der Kasusmarkierung bereitet so den Weg zu weiterführenden Forschungsfragen.
Eine erschöpfendere Untersuchung zur Ergativität im Sprachwandel liegt bisher nicht vor.