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Christoph Menke
Kritik der Rechte
2015. 485 S. 205 mm
Verlag/Jahr: SUHRKAMP 2015
ISBN: 3-518-58625-4 (3518586254)
Neue ISBN: 978-3-518-58625-9 (9783518586259)
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"Individuelle Berechtigung produziert soziale Unregierbarkeit."
Dass wir Rechte haben, ist die große normative Idee der Moderne, deren Ausgestaltung seit den Revolutionen des 18. Jahrhunderts wirkmächtig ist. Die Proklamation subjektiver Rechte markierte die Geburtsstunde der bürgerlichen Gesellschaft, mit dem Liberalismus als ihrer dominanten Theorie. Sie schuf aber auch "die Berechtigung des egoistischen, vom Mitmenschen und vom Gemeinwesen abgesonderten Menschen", wie Karl Marx bemerkte - und forcierte damit die Entpolitisierung der Politik. Daher, so Christoph Menke, bedarf es einer Kritik der Rechte.
Diese Kritik darf jedoch nicht, wie der Liberalismus, lediglich nach der Begründung und den Inhalten von Rechten fragen, sondern muss viel tiefer ansetzen, nämlich bei der Form, die die Idee der Rechte dem Wollen und Handeln gibt. Menke präsentiert eine solche Formanalyse im Anschluss an Marx, Weber, Luhmann und Foucault. Er zeigt, wie das moderne Recht mit dem klassischen Recht bricht, und arbeitet den entscheidenden Widerspruch heraus: Rechte sind das Medium einer radikalen Selbstreflexion der Normativität und zugleich derjenige Mechanismus, der die zwischen Ausbeutung und Normalisierung oszillierenden Herrschaftsverhältnisse der bürgerlichen Gesellschaft hervorbringt. Diesen Widerspruch bis zu dem Punkt zuzuspitzen, an dem sich die Frage nach einem anderen Recht stellt, ist das Ziel dieses grundlegenden Buches.
"Eine höchst komplexe, intellektuell fordernde, in ihren Zuspitzungen für Liebhaber der Dialektik aber auch erregenden Entfaltung eines neuen und anderen Rechts."
Romain Leick, Literatur Spiegel November 2015
Menke, Christoph
Christoph Menke, geboren 1958, ist Professor für Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und dort Leiter des Forschungsprojekts ¯Normativität und Freiheit® im Rahmen des Exzellenzclusters ¯Die Herausbildung normativer Ordnungen.® Im Suhrkamp Verlag sind erschienen: Die Kraft der Kunst (stw 2044) und Kritik der Rechte (stw 2241).