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Thomas Goes
Zwischen Disziplinierung und Gegenwehr
Wie Prekarisierung sich auf Beschäftigte im Großhandel auswirkt
2015. 511 S. m. 11 Abb. u. 3 Tab. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2015
ISBN: 3-593-50274-7 (3593502747)
Neue ISBN: 978-3-593-50274-8 (9783593502748)
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In Wissenschaft und Politik dominiert die These, dass Prekarisierung die Solidaritäts-und Mobilisierungsfähigkeit für gewerkschaftliches Interessenhandeln hemmt. Dabei werden die individuellen Ungerechtigkeitswahrnehmungen der Betroffenen meist außer Acht gelassen. Auf der Basis von Interviews und Gruppendiskussionen rekonstruiert Thomas Goes Deutungsmuster, mit deren Hilfe Leiharbeiter und prekarisierte Normalbeschäftigte im Großhandel ihre Situation verarbeiten. Seine Forschungsergebnisse fördern die Potenziale solidarischer Interessenpolitik zutage.
Inhalt
Dank 11
1. Einleitung 13
1.1 Fragestellung, Suchthese und Kontext 15
1.2 Prekarisierung im Großhandel - Forschungsdesign 21
1.3 Reflexive Sozialwissenschaft 25
1.4 Aufbau und Argumentationsgang der Studie 27
A. Analytische und methodische Grundlagen
2. Prekarisierung und solidarisches Interessenhandeln 33
2.1 Kollektives Interessenhandeln und Solidarität 35
2.1.1 Interessen, Situationsdeutungen und kollektive Mobilisierung 37
2.1.2 Exkurs: Handlungsbedingungen, Arbeitsmarktkonkurrenz und soziale Ausdifferenzierung 40
2.1.3 Kognitive Mobilisierungspotenziale - Collective Action Frames 43
2.1.4 Inklusive und exklusive Solidarität als Bedingung kollektiven Handelns 53
2.2 Prekarisierung als Hindernis für kollektives Interessenhandeln? 56
2.2.1 Was ist prekäre Beschäftigung 58
2.2.2 Prekarisierung und geschichtlicher Erfahrungshintergrund 62
2.2.3 Prekarisierung als Herrschaftsregime 69
2.2.4 Zonen der Arbeitsgesellschaft 74
2.2.5 Zerstört Prekarisierung die subjektiven Bedingungen für kollektives Interessenhandeln? 76
2.2.6 Begründung eines Perspektivenwechsels 86
3. Analytischer Zugang - Differenzierung der leitenden Fragen
und der Suchthese 95
3.1 Moralische Ökonomie und Ungerechtigkeit 97
3.2 Das Alltagsbewusstsein: (De-)Mobilisierend und ungleich entwickelt 106
3.2.1 Hegemonie 107
3.2.2 Alltagsbewusstsein 110
3.3 Was ist ein Deutungsmuster? 114
3.3.1 Zentrale Bestandteile eines Deutungsmusters 116
3.3.2 Problem: Soziale Wissensformationen, Deutungsmuster und Tiefenstrukturen 118
3.3.3 Interpretationsrahmen, Deutungsmuster und subjektive Verarbeitungsstrukturen 121
3.3.4 Empirisch zu rekonstruierende Deutungsmusterdimensionen 125
3.4 Reformulierung der leitenden Fragestellung und der Suchthese 127
4. Methoden 132
4.1 Heuristischer Rahmen, Interviews und Diskussionen 134
4.1.1 Problemzentrierte Interviews, Leitfaden und Interviewführung 136
4.1.2 Ablauf der Einzelinterviews 139
4.1.3 Gruppendiskussion, Diskussionsanreiz und Durchführung der Diskussionen 143
4.2 Die Auswertung: Deutungsmusterrekonstruktion durch systematischen Vergleich 146
4.3 Stellenwert und Auswertung der Gruppendiskussionen 151
4.4 Darstellung und Strukturierung der empirischen Ergebnisse 153
5. Sample - Beschreibung der Betriebe, Interviews und Gruppendiskussionen 156
5.1 Einzelinterviews und Gruppendiskussionen 156
5.2 Fallbeschreibungen: Die Betriebe 159
5.2.1 Der Betrieb Traumwelt 159
5.2.2 Der Betrieb Bilbo 165
5.2.3 Fazit: Belegschaften unter Druck 170
B. Empirische Deutungsmusteranalyse
6. Rekonstruierte Deutungsmuster: Ein Überblick 175
7. Staatsorientierter Sozialpopulismus 179
7.1 Typisch Staatsorientierter Sozialpopulismus 179
7.2 Fallbeispiel Jürgen 182
7.2.1 Kognitive Deutungsmusterdimension: Problemdeutungen, Ursachen, Grenzziehungen 182
7.2.2 Prognostizierende Deutungsmusterdimension:
Veränderung, Akteure und Wege des Wandels 194
7.3 Geteilte typische Deutungsmusterelemente in Interviews und Diskussionen 201
7.3.1 Druck, Kritik der reinen Instrumentalität und Wunsch nach Anerkennung 201
7.3.2 Betroffenheit, umfassende Problembezüge und verschwindende Mitte 213
7.3.3 Der Chef, das Gewinnstreben und die Politik 223
7.3.4 Zwischen ´Man müsste sich gemeinsam wehren´ und alltagsbezogenem Pessimismus 230
7.4 Zusammenfassung 239
8. Exklusiver Sozialpopulismus 241
8.1 Typisch Exklusiver Sozialpopulismus 241
8.2 Fallbeispiel Friedrich 244
8.2.1 Kognitive Deutungsmusterdimension: Problemdeutungen, Ursachen, Grenzziehungen 244
8.2.2 Prognostizierende Deutungsmusterdimension: Veränderung, Akteure und Wege des Wandels 263
8.3 Geteilte typische Deutungsmusterelemente in Interviews und Diskussionen 267
8.3.1 Fehlender Respekt und mangelnde Gegenseitigkeit 267
8.3.2 Festbeschäftigung unter Druck - Zwischen Allgemeinwohl und Angst vor