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Charb, Stéphane Charbonnier (Beteiligte)

Brief an die Heuchler


Und wie sie den Rassisten in die Hände spielen
3. Aufl. 2015. 96 S. 17 cm
Verlag/Jahr: KLETT-COTTA 2015
ISBN: 3-608-50229-7 (3608502297)
Neue ISBN: 978-3-608-50229-9 (9783608502299)

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Das politische Vermächtnis des Chefredakteurs von Charlie Hebdo

CHARB beendete diese Streitschrift am 5. Januar 2015, zwei Tage vor seiner Ermordung. Als Chefredakteur leitete er Charlie Hebdo, die wichtigste Satirezeitschrift Frankreichs.
Seine Karikaturen machten ihn berühmt und weltweit zu einer der umstrittensten Persönlichkeiten. Mit dem heuchlerischen Vorwurf, Charlie Hebdo würde Angst und Aggression gegen den Islam entfesseln, vertuschen Presse und Politik ihren eigenen paternalistischen Rassismus. Bürgerliche Kreise heizen das rassistische Denken in der breiten Bevölkerung an und tragen eine Mitschuld am Vormarsch des Front National und vieler andere rechtsextremer Parteien in ganz Europa.
CHARB beendete diese Streitschrift am 5. Januar 2015, zwei Tage vor seiner Ermordung. Als Chefredakteur leitete er Charlie Hebdo, die wichtigste Satirezeitschrift Frankreichs.
Seine Karikaturen machten ihn berühmt und weltweit zu einer der umstrittensten Persönlichkeiten. Mit dem heuchlerischen Vorwurf, Charlie Hebdo würde Angst und Aggression gegen den Islam entfesseln, vertuschen Presse und Politik ihren eigenen paternalistischen Rassismus. Bürgerliche Kreise heizen das rassistische Denken in der breiten Bevölkerung an und tragen eine Mitschuld am Vormarsch des Front National und vieler andere rechtsextremer Parteien in ganz Europa.

Erhellend, witzig, ironisch, sarkastisch, polemisch - CHARB zieht alle Register seines satirischen Talents, um seine radikale Auffassung von Meinungsfreiheit gegen die Heuchler in Politik und Presse zu behaupten. Worauf zielen die "Mohammed"- und Islam-Karikaturen wirklich? Sie decken auf, dass die Angst vor dem Islam längst ein Kampfbegriff ist. CHARB entlarvt den verschleierten Rassismus bürgerlicher Kreise: Ihre Diskriminierung besteht eben darin, dass sie Muslime anders als Juden oder Christen behandeln.
"Stéphane Charbonniers "Brief an die Heuchler" ist ein Fanal gegen die soziale Feigheit."
Michael Ebmeyer, Die Zeit Freitext, 29.7.2015

"Der "Brief an die Heuchler" ist viel mehr eine politische als eine ästhetische Streitschrift. Doch im vehementen Kampf von Charb gegen rechts wie links akzentuiert sich eine neue politische Frontstellung, die nicht mehr im klassischen Lagerdenken verharrt, sondern den Wertevorrat der Kombattanten prüft. Charb sieht sich mit allen im Bunde, die bereit sind, die Aufklärung zu verteidigen."
Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.7.2015

"Charbs posthumes Buch ist sein Testament. Und Charb geht mit gewohnt spitzer Feder mit denen ins Gericht, die sich auf der richtigen Seite wähnen - mit Journalisten, mit den paternalistischen bürgerlichen Intellektuellen oder mit Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, einem, so Charb, ideologischen Brandstifter."
Jürgen Ritter, WDR 5 Scala, 24.7.2015

"In diesem intellektuellen Streit zeigt sich Stéphane Charbonnier als ein radikaler Aufklärer, der weder bereit noch willens ist, Konzessionen einzugehen. Im Gegenteil, in der selbstauferlegten Zurückhaltung sieht er einen weiteren Aspekt von Islamophobie."
Guido Kalberer, Tagesanzeiger Online, 25.7.2015

""Brief an die Heuchler" ist sein Testament - ein inspirierendes, freches und komplexes Buch, das jeder lesen muss, der Charlie war und weiter sein möchte."
Nils Minkmar, Der Spiegel, 18.7.2015

"Das Testament eines Unbeugsamen... Seine letzte Schrift liest sich nicht nur wie ein Plädoyer an seine Henker kurz vor der Exekution, sondern vor allem wie eine Mahnung an seine Trauergemeinde, es sich mit seinem Erbe nicht zu leicht zu machen."
Georg Blume, DIE ZEIT, 23.4.2015