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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Sonja Matter, Matthias Ruoss, Brigitte Studer (Beteiligte)

Philanthropie und Sozialstaat / Philanthropy and Welfare State


Herausgegeben von Matter, Sonja; Ruoss, Matthias; Studer, Brigitte
2015. 188 S. 234 mm
Verlag/Jahr: STUDIENVERLAG 2015
ISBN: 3-7065-5462-3 (3706554623)
Neue ISBN: 978-3-7065-5462-6 (9783706554626)

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Philanthropische Organisationen gehören zur Zivilgesellschaft und unterstützen arme und prekarisierte Bevölkerungsgruppen. Konservative Regierungen loben sie als Mittel gegen den angeblich unbezahlbaren Wohlfahrtsstaat. Andere kritisieren, die Stifter/innen würden selbstherrlich bestimmen, wem sie ihr Geld zukommen lassen. Zugleich würden sie damit ihre Steuerleistungen an den Staat reduzieren. Big Society als Antithese zum Big State?

Tritt die Philanthropie als Partnerin oder als Konkurrentin des Wohlfahrtstaates auf? Oder sind beide voneinander abhängig? Vermochten oft religiös oder liberal bürgerlich geprägte Philanthropen - unter ihnen bürgerliche und adelige Frauen - die Unzulänglichkeiten und Härten des modernen Sozialstaates zu kompensieren? Waren sie für eine Hilfe zur Selbsthilfe und gegen eine staatliche Sozialbürokratie? Wie standen sie den Arbeiterparteien gegenüber, die sozialpolitische Rechte erkämpften? Verbanden sie mit ihrer Hilfe den Anspruch auf Erziehung derer, denen sie helfen wollten? Unterschied sie diese soziale Mission von staatlicher Sozialpolitik oder war "die Erziehung der Armen" der gemeinsame Nenner?

Die hier vorgelegten Beiträge rekonstruieren die personelle Verflechtung, die partielle soziale und ideologische Konkurrenz, die ökonomische Komplementarität und die human- und sozialwissenschaftliche Fundierung philanthropischer Initiativen und staatlicher Sozialpolitik. Die Fallstudien, die teils vergleichend, teils transnational angelegt sind, untersuchen das Verhältnis philantropischer Vereine und staatlicher Sozialpolitik in der Schweiz, in Frankreich, in den Niederlanden und in Deutschland.
Brigitte Studer ist ordentliche Professorin für Schweizer und Neueste Allgemeine Geschichte an der Universität Bern. Sie studierte in Fribourg, Lausanne und in Paris. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschlechtergeschichte, der Historiografie sowie in der Sozial- und Kulturgeschichte des Politischen. Sie hat zu Citizenship, Staatsbürgerschaft, Staatsangehörigkeit und Nation, zur weiblichen Erwerbstätigkeit und politischen Aktivität, zur Geschichte des Sozialstaats und zur Regulation des Sozialen, zu Feminismus und Historiografie publiziert.