Neuerscheinungen 2015Stand: 2020-02-01 |
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Michael Hutter
Ernste Spiele
Geschichten vom Aufstieg des ästhetischen Kapitalismus
1. Aufl. 2015. 276 S. m. 70 SW-, 15 farb. Abb. 23.3 cm
Verlag/Jahr: FINK (WILHELM) 2015
ISBN: 3-7705-5749-2 (3770557492)
Neue ISBN: 978-3-7705-5749-3 (9783770557493)
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"Es wird darum gehen, zu zeigen, wie sich im Verlauf der gesellschaftlichen Entwicklung in Europa in den vergangenen 600 Jahren die Spiele der Bildkunst und die der Wirtschaft aneinander und miteinander entwickelt haben. Ich werde diese Geschichte aus zwei symmetrischen Blickwinkeln verfolgen - zum einen mit Blick auf die Wirkungen der Bildkunsterfindungen für den Sektor der Wirtschaft, der Erlebnisgüter produziert, zum anderen mit Blick für kommerzielle Veränderungen, die sich ihrerseits auf Erfindungen der Bildkunst ausgewirkt haben. In beiden Geschichten werden drei Perioden unterschieden. Die erste reicht von 1400 bis 1700, die zweite bis 1900, und die dritte bis zur Gegenwart. In jeder der Perioden konzentriert sich die Beobachtung auf ausgewählte Episoden in Spielvarianten, die deutlich kürzer waren als diese Perioden, die es aber erlauben, bestimmte Eigenheiten der historischen Entwicklung zu verdeutlichen."
Während die Kunst kommerzieller wird, ästhetisiert sich die Wirtschaft. Wie vertragen sich die unterschiedlichen Wertsphären? Wie stoßen diejenigen, die in diesen "ernsten Spielen" engagiert sind, gegenseitig Neues an? Michael Hutter hat einige konkrete Fälle aus der Geschichte der Bildkunst beobachtet, um damit die Entwicklung hin zum "ästhetischen Kapitalismus" zu erklären. Drei Geschichten befassen sich mit künstlerischen Erfindungen, die zu neuen Märkten für Erlebnisgüter geführt haben: Raumillusion durch die Linearperspektive, Geschmacksbildung durch Konversationsbilder und Serialität durch Pop-Art und Architektur. Drei weitere Geschichten fragen nach dem Einfluss der kommerziellen Spiele auf ästhetische Erfindungen. Der Umgang mit Bildobjekten von Petrus Christus, Pieter Aertsen, Antoine Watteau, Ôdouard Manet, Andreas Gursky und Takeshi Murakami wird rekonstruiert. Aus diesen Geschichten resultiert ein detaillierteres Verständnis der Koevolution in der ästhetischen Erlebniswirtschaft.