Neuerscheinungen 2015Stand: 2020-02-01 |
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
|
Herderstraße 10 10625 Berlin Tel.: 030 315 714 16 Fax 030 315 714 14 info@buchspektrum.de |
Kerstin Beyerlein
"Theatrogene Textzonen" oder "ein Theater der Ohren"?
Das postdramatische Literaturtheater von Valère Novarina
2015. 310 S. 235 mm
Verlag/Jahr: KÖNIGSHAUSEN & NEUMANN 2015
ISBN: 3-8260-5660-4 (3826056604)
Neue ISBN: 978-3-8260-5660-4 (9783826056604)
Preis und Lieferzeit: Bitte klicken
Mit dem "postdramatischen Literaturtheater" Valère Novarinas untersucht diese Studie etwas, was es den aktuellen theaterwissenschaftlichen Theoriediskursen zufolge nicht geben dürfte, ein Theater nämlich, in dem der literarische Text eine klare Vormachtstellung einnimmt und welches dennoch "postdramatisch" zu nennen ist. Die Theaterarbeit des französischen Kultautors und Theatermachers Valère Novarina, der in Deutschland noch weitgehend zu entdecken bleibt, dient hier folglich als Fallbeispiel, um die vieldiskutierte Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Postdramatik noch einmal von Grund auf neu zu stellen. Die Untersuchung verfolgt dabei ein doppeltes Anliegen: Zum einen leistet sie die erste genuin theaterwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Valère Novarina, dessen wissenschaftliche Wahrnehmung seine Aufführungen und Inszenierungen bislang vernachlässigt hat. Letztere rücken hier ins Zentrum der Aufmerksamkeit und erlauben es, zum anderen, den postdramatischen Theoriekomplex fünfzehn Jahre nach seiner Begründung durch Hans-Thies Lehmann einer grundlegenden Revision zu unterziehen und sein Fundament auf den Prüfstand zu stellen. Anstatt das postdramatische Theater über seine Distanz zu einem vorgängigen Sprachkunstwerk zu definieren, wird hier anstelle dieser ideologischen eine rein ästhetische Definition erarbeitet, die es wieder anschlussfähig für vielfältige theatrale Schreibweisen der Gegenwart macht.
Beyerlein, Kerstin
Kerstin Beyerlein studierte in Leipzig und Paris Geschichte, Kultur- und Europawissenschaften sowie Theaterwissenschaften. Mit der vorliegenden Arbeit promovierte sie 2013 an der Freien Universität zu Berlin. Sie arbeitet als künstlerische Beraterin, Dramaturgin und Übersetzerin.