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Christoph Hilse, Stephan Opitz, Marcel Reich-Ranicki, Peter Rühmkorf
(Beteiligte)
Der Briefwechsel
Herausgegeben von Hilse, Christoph; Opitz, Stephan
2015. 336 S. 228 mm
Verlag/Jahr: WALLSTEIN 2015
ISBN: 3-8353-1620-6 (3835316206)
Neue ISBN: 978-3-8353-1620-1 (9783835316201)
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Der große Kritiker und der große Lyriker - ihre Briefe dokumentieren lebhaftes literarisches Leben.
287 Briefe schrieben sich Peter Rühmkorf und Marcel Reich-Ranicki. 1973 übernahm Reich-Ranicki das Ressort Literatur und literarisches Leben in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und rief ein Jahr später die Frankfurter Anthologie ins Leben, die er bis zu seinem Tode betreute. Damit setzte er Maßstäbe im deutschsprachigen Feuilleton. Zu den ersten Autoren, die Reich-Ranicki für die Mitarbeit in der FAZ gewann, zählte Peter Rühmkorf - er lieferte von 1974 bis fast zu seinem Tod im Jahr 2008 zahlreiche Beiträge.
Der Briefwechsel zeigt einen charmant-werbenden Feuilletonredakteur und einen talentierten, aber unzuverlässigen Dichter im Gespräch über Bücher ebenso wie die Politik der alten Bundesrepublik und ihren Wandel nach 1989. Wegen Reich-Ranickis Umgang mit dem Roman "Ein weites Feld" von Günter Grass kündigte Rühmkorf 1995 krachend die Arbeitsbeziehung, nach fünf Jahren versöhnten sich die beiden wieder - sie wussten, was sie voneinander halten sollten und wollten. Auch als Briefeschreiber präsentieren sie sich glänzend, ganz gleich, worüber sie sich gerade austauschen oder worüber sie sich beim jeweils anderen beschweren, beklagen - ganz gleich, ob sie loben oder schimpfen.
Die Autoren: Marcel Reich-Ranicki (1920-2013) gilt als einflussreichster deutschsprachiger Literaturkritiker seiner Zeit. Vor allem durch seine Auftritte in der Fernsehsendung ´Das Literarische Quartett´ wurde er berühmt. Mit seiner Autobiographie ´Mein Leben´ (1999) verfasste er einen Bestseller. Peter Rühmkorf, (1929-2008), studierte zunächst Pädagogik und Kunstgeschichte, später Germanistik und Psychologie. Von 1951 bis 1956 gab er zusammen mit Werner Riegel die Literaturzeitschrift ´Zwischen den Kriegen´ heraus. Sein literarisches Debüt erfolgte mit dem Gedichtband ´Heiße Lyrik´. Ab 1969 war er Gastdozent an zahlreichen Universitäten, er war Mitglied der Gruppe 47, des P.E.N. sowie der Akademie der Künste (Berlin) und der Freien Akdamie der Künste in Hamburg. Zu seinen bekanntesten Werken zählen ´Irdisches Vergnügen in g´ (1959), ´Die Jahre, die Ihr kennt´ (1972), ´Der Hüter des Misthaufens. Aufgeklärte Märchen´ (1983) Für seine Werke wurde er mit zahlreichen Preisen ausgeze
ichnet, u.a. mit dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis (1979), dem Arno-Schmidt-Preis (1986), dem Georg-Büchner-Preis (1993), dem ´Hoffmann-von-Fallersleben-Preises für zeitkritische Literatur´ (2000) und der Carl-Zuckmayer-Medaille (2000). Die Herausgeber: Christoph Hilse, geb. 1970, arbeitet im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Im Auftrag der Arno Schmidt Stiftung erschließt er den Nachlass von Peter Rühmkorf. Stephan Opitz, geb. 1951, studierte in Freiburg/Br. Bis 1999 leitete er das Nordkolleg Rendsburg und arbeitet jetzt im schleswig-holsteinischen Ministerium für Bildung und Kultur sowie als Lehrbeauftragter an der Universität Kiel. Zusammen mit Joachim Kersten Testamentsvollstrecker nach Peter Rühmkorf. Veröffentlichung u.a.: Peter Rühmkorf. Jazz & Lyrik. Aufnahmen 1976-2006 (Hg., 2009).