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Stand: 2020-02-01
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Byung-Chul Han

Duft der Zeit


Ein philosophischer Essay zur Kunst des Verweilens. Nominiert für die Shortlist des Tractatus Essaypreises 2009
12. Aufl. 2015. 111 S. Klebebindung. 22,5 cm
Verlag/Jahr: TRANSCRIPT 2015
ISBN: 3-8376-1157-4 (3837611574)
Neue ISBN: 978-3-8376-1157-1 (9783837611571)

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Vielfach sind die Pathologien des modernen Lebens als Pathologien der Zeiterfahrung beschrieben worden, zuletzt als Beschleunigung. Der Philosoph Byung-Chul Han zeigt in seinem Essay, dass diese Analysen das eigentliche Problem verfehlen. Das Gefühl, alles beschleunige sich, ist nur eines der Symptome einer tiefer liegenden Störung der Zeitwahrnehmung, die er ¯Dyschronie® nennt. Die viel diskutierte Beschleunigungstheorie sieht - so seine provokante These - die eigentliche Zeitkrise nicht. Sie verdeckt sie sogar.
Han beschreibt die pathologischen Erscheinungen der Dyschronie und schlägt eine Zeitpraxis vor, die zu einer möglichen Heilung führt. In einer spannenden historischen Zeitreise zeigt der Essay, dass die Verabsolutierung der vita activa zu einem Verlust von Zeit und Welt, von Sinn und Dauer führt, begonnen in der Neuzeit bis hin zur heutigen Aktivgesellschaft, dass sie den Menschen zu einem Arbeiter, zum animal laborans degradiert. Nicht Strategien der Entschleunigung, sondern nur eine zeitgemäße Revitalisierung einer vita contemplativa, einer Kunst des Verweilens, vermag die vita activa auszubalancieren und nach dem Ende der großen Erzählungen Welt und Zeit wiederzugewinnen. Eine Zeit, die im Sinne Prousts einen Duft der erfüllten Zeit verströmt.
"Han ist ein inspirierender Querdenker." Gotthard Fuchs, Christ in der Gegenwart, 16 (2015) "Eine lohnende und empfehlenswerte Lektüre." Madalina Dianconu, Polylog, 31 (2014) Besprochen in: Psychiatrische Praxis, 36/1-2 (2009), Ulrike Hoffmann-Richter Neue Zürcher Zeitung, 09.06.2009 Zeitpolitisches Magazin, 14/7 (2009), Elke Großer umwelt & bildung, 1 (2010), Werner Lenz Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.10.2010, Mark Siemons Information Philosophie, 5/12 (2010) Literaturen, 7/8 (2011), Ronald Düker Börsenblatt, 179/13 (2012), Michael Roesler-Graichen Zeitpresse, 3 (2012) Christ in der Gegenwart, 16 (2015), Gotthard Fuchs Rundbrief FPV, 113 (2017) Hessisch/Niedersächsische Allgemeine, 14.02.2018
Byung-Chul Han ist Professor für Kulturwissenschaft und Leiter von ¯Diversität im Dialog - das Studium Generale der UdK Berlin® an der Universität der Künste Berlin. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen: Heideggers Herz. Zum Begriff der Stimmung bei Martin Heidegger (München 1996), Todesarten. Philosophische Untersuchungen zum Tod (München 1998); Martin Heidegger. Eine Einführung (München 1999); Philosophie des Zen-Buddhismus (Stuttgart 2002); Tod und Alterität (München 2002); Hyperkulturalität. Kultur und Globalisierung (Berlin 2005); Was ist Macht? (Stuttgart 2005); Hegel und die Macht. Ein Versuch über die Freundlichkeit (München 2005); Gute Unterhaltung. Eine Dekonstruktion der abendländischen Passionsgeschichte (Berlin 2006); Abwesen. Zur Kultur und Philosophie des Fernen Ostens (Berlin 2007, Merve).