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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Claudia Ansorge, Cora Dietl, Titus Knäpper (Beteiligte)

Gewaltgenuss, Zorn und Gelächter


Die emotionale Seite der Gewalt in Literatur und Historiographie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Herausgegeben von Ansorge, Claudia; Dietl, Cora; Knäpper, Titus
2015. 181 S. 23.7 cm
Verlag/Jahr: V&R UNIPRESS 2015
ISBN: 3-8471-0257-5 (3847102575)
Neue ISBN: 978-3-8471-0257-1 (9783847102571)

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Wie beschreiben, werten und schüren Gewaltbeschreibungen Emotionen unter Akteuren bzw. Rezipienten?
Gewalt und die Eskalation von Gewalt werden oft von Emotionalisierung und Leidenschaft begleitet. Gewalt wird durch Emotionen vorbereitet, vorangetrieben und inszeniert und erweckt ihrerseits Emotionen, die zu Kontrollverlust und im Fall von kollektiv verübter Gewalt zu einer Intensivierung des Gemeinschaftsgefühls führen können. In literarischen und historiographischen Darstellungen von kollektiver Gewalt wird der Faktor "Emotion" je nach Kontext unterschiedlich eingesetzt, um Gewalt zu rechtfertigen, zu plausibilisieren, zu verurteilen oder aber nachvollzieh- und genießbar zu machen. Dies gilt für aktuelle ebenso wie für "vormoderne" Darstellungen. Der Frage, ob es doch epochentypische Zugänge zur emotionalen Seite der Gewalt gibt, gehen die hier versammelten Beiträge u.a. von Mitgliedern der Gießener Forschergruppe Gewaltgemeinschaften nach. Sie befragen mittelalterliche und frühneuzeitliche Darstellungen emotional gelenkter Gewalt nach ihrem Kontext, ihrer Aussage und Rezeptionsästhetik.
Violence and the escalation of violence are often linked with emotion and passion. Emotions function to prepare, stir and perform violence, which again stimulates emotions and might lead to a loss of control and (in the case of collective violence) to an intensified coherence of the violent community. Literary or historiographic texts that depic collective violence, functionalise the factor "emotions" in different ways, depending on the respective context: They might serve at justifying violence, or making it plausible, at condemning it, or making it more comprehensible or even enjoyable. This is true both for modern and older accounts. The essays that are collected in the present volume are presented by members of the Giessen research group Communities of Violence and their guests. They ask whether there are perspectives of the emotional side of violence which are specific for certain epoques, and anyalyse medieval and early modern depictions of emotional acts of violance, with a special focus on their contexts, their messages and their aesthetic of reception.