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Johannes Anderegg
Lorbeerkranz und Palmenzweig
Streifzüge im Gebiet des poetischen Lobs
2015. 295 S. 5 Abb. 210 mm
Verlag/Jahr: AISTHESIS 2015
ISBN: 3-8498-1076-3 (3849810763)
Neue ISBN: 978-3-8498-1076-4 (9783849810764)
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Lobpoesie: der Begriff ist keine Gattungsbezeichnung; die Lobdichter bedienen sich, Lorbeerkränze und Palmenzweige verleihend, verschiedener Gattungen. Lobpoesie meint auch mehr als eine thematische Ausrichtung innerhalb der Lyrik. Und der für das Lob im Alltag passende Begriff des Sprechakts wird ihrer Komplexität nicht gerecht. Aber es gibt die Lobpoesie seit Jahrtausenden und in vielen Kulturen, und oft gehört sie zum Kernbestand der lyrischen Produktion.
Mit einer Auswahl von Lobdichtungen aus dem deutschsprachigen Kulturraum wird in diesem Buch die Vielfältigkeit des poetischen Lobs illustriert, die mit einem auffallenden Traditionsbewusstsein einhergeht. Nicht nur bedeutende neulateinische Dichter wie Conrad Celtis und Jacob Balde, sondern auch Lobdichter der Goethezeit stehen in der Nachfolge von Pindar und Horaz, und das gilt ebenso für einen Großteil der geistlichen Lobdichtung, die sich allerdings vor allem am biblischen Lob orientiert. Artistisch-konstruktiver Formwille dominiert seit eh und je die Lobpoesie, die sich gern selbst zum Thema macht und in ihrer Artifizialität nicht selten als Paradigma von Dichtung überhaupt verstanden wird.
Siglen, Abkürzungen, Hinweise
Vorwort
I. Theatralische Inszenierung des Themas Ein rätselhafter Auftritt: Der Knabe Lenker
Ein allegorisches Gespräch
Exkurs zur Göttergabe
Missverständnisse
II. Conrad Celtis
Die kulturelle Öffnung
Das große Lob der antiken Dichtung
Celtis und der Knabe Lenker
III. Die Vorbilder
Loben, "was des Lobes wert": Pindar
Imitatio und Vorbildlichkeit: Horaz
Über die Ode und den Sänger
IV. Schwierige Zeiten
Poetisches Loben in deutscher Sprache: Weckherlin und Opitz
Randbemerkungen zum Loben in Zeiten der Klage
Gelehrte Reminiszenzen
V. Das Gotteslob in den Psalmen von Konrad Schmid
VI. Das Lob in der geistlichen Dichtung des 17. Jahrhunderts
Nachdichtungen und Nachwirkungen der biblischen Lobdichtung
Lobesermahnungen der Seele: Catharina von Greiffenberg
Das Lob Jesu: Marin Opitz, Friedrich von Spee, Johann Klaj
Das Lob Marias: Jacob Balde
VII. Neue Töne
Schulmeisterlich: Johann Christoph Gottsched
Vergnügt: Barthold Heinrich Brockes
Spielerisch: Gleim, Götz und Hagedorn
Antikisierend: Karl Wilhelm Ramler
Schwankend: Ewald von Kleist
Enthusiastisch: Friedrich Gottlieb Klopstock
Provokativ: Johann Gottfried Herder
Heimatlos: Friedrich Hölderlin
VIII. Höhenflüge
Dynamik: Pindar und Horaz
Aufschwünge
Die hohe Zeit des Höhenflugs
Pegasus
Jacob Baldes Odenflug
Nachbemerkung: Balde und Herder
IX. Exkurs für Leser von Goethes Faust: Relativierungen der Bedeutung des Knaben Lenker
Gegenbilder
Fragwürdiges Loben
X. Epilog: "Rühmen, das ists!"
Dank
Anhang
Johannes Anderegg, Dr. phil., Dr. theol. h.c., em. o. Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität St. Gallen. Autor von Büchern zur Literaturtheorie, zur literarischen Ästhetik und zur Literatur der Goethezeit. Bei Aisthesis erschien 1999 der von ihm und Edith Anna Kunz herausgegebene Band Kulturwissenschaften. Positionen und Perspektiven und 2010 der Band Transformationen. Über Himmlisches und Teuflisches in Goethes Faust.