Neuerscheinungen 2015Stand: 2020-02-01 |
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Gregor M. Lepka
Die Sicht auf die Dinge
Gedichte
2015. 64 S. 190 mm
Verlag/Jahr: BERGER & SÖHNE 2015
ISBN: 3-85028-687-8 (3850286878)
Neue ISBN: 978-3-85028-687-9 (9783850286879)
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Gedichte wie aus einer vergessenen Welt - nämlich aus jener, die ohne das grelle Getöse alltäglicher Super-Breitband-Wichtigkeit auskommen konnte - deshalb aber beileibe nicht hinter dem Mond angesiedelt war; Gedichte, die in all ihrer Herausgenommenheit aus dem Hype und Streß und Bedeutungshierarchiegetue wunderbar aktuell sind, weil sie zeitlos scheinen in ihrem Verzicht auf das Branding schneller-besser-höher. Aber zurück zum Mond: was für ein Mut (nämlich jener der wahren Könnerschaft) sich diesem Himmelskörper in poetischer Form zu nähern: Die Nacht / hat den Mond / als Entschuldigung / aufgeboten / für diese erbärmliche / Finsternis.
(Bild)Betrachtungen, Erinnerungen, ein Hauch von Melancholie, so dezent wie ein fast verwehter Duft in einem alten Flakon - und genauso sehnsuchterweckend, da etwas festhalten zu wollen - und sich mit diesem Ansinnen (ist´s noch à jour, "töricht" zu sagen?) wissend und mit ein wenig Wehmut in die Gesellschaft jener zu begeben, die Wasser im Weidenkorb holen möchten. Solche Bilder evoziert der Dichter.
Hier leiht einer seine Sicht auf die Dinge aus, erweist anderen Künstlern seine Referenz - alles im goldenen Schnitt, in der optimalen Ausgewogenheit von gerader Linie und lyrischem Zugang, niemals in der Nähe von Larmoyanz oder Zierrat - all das macht die unaufdringliche Kraft dieser Gedichte aus. Und eine ebenso unaufdringliche Weisheit, von der man sich wünscht, sie würde zu jenen durchdringen, die sich trotz oder gerade wegen aller Getriebenheit in dieser taumelnden Welt in ihrem Ennui suhlen, in einer Zeit, der die Zeit / abhanden gekommen ist.