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Dieter Schlingloff
Die Übermenschlichen Phänomene
Visuelle Meditation und Wundererscheinung in buddhistischer Literatur und Kunst. Ein religionsgeschichtlicher Versuch
2015. XXII, 131 S. 15.8 x 23.5 cm
Verlag/Jahr: IUDICIUM 2015
ISBN: 3-86205-340-7 (3862053407)
Neue ISBN: 978-3-86205-340-7 (9783862053407)
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Dieter Schlingloffs Studie Die übermenschlichen Phänomene schließt an seine zahlreichen Untersuchungen zum Verhältnis von Literatur und Bild im indischen Buddhismus an. Zentrale Frage der Studie ist dabei die nach dem Charakter und der Darstellung religiöser Visionen. Analysen einander entsprechender literarischer und bildlicher Darstellungen - ein besonders fruchtbarer Ansatz - führen zu einer wechselseitigen Erhellung.
In gewisser Weise zieht Schlingloff in Die übermenschlichen Phänomene ein erweitertes Fazit seiner vorausgegangenen Untersuchungen. Dabei beeindruckt erneut die sachliche, objektiv-analytische Art der Darstellung und Auseinandersetzung, die in der Behandlung religiöser Phänomene keinesfalls selbstverständlich ist. Für jeden Religionswissenschaftler von besonderem Interesse dürfte der "Prolog" sein. In einer vergleichenden Interpretation des biblischen Berichts über die Verklärung Jesu erschließt Dieter Schlingloff allgemeinere Charakteristika religiöser Vision und führt damit zugleich in den Hauptteil der Untersuchung ein. Bezug nehmend auf eine im Yogalehrbuch beschriebene erlernbare Vision, stellt er (S. XV) fest: "Hier waltet eine ganz andere religiöse Welt als in der biblischen Verklärungsgeschichte, aber das Phänomen ist das gleiche: Psychische Grundstrukturen des visionären Erlebens werden dem jeweiligen religiösen Weltbild entsprechend mit Leben erfüllt und werden dann, im Wachzustand, von dem Visionär selbst oder von anderen theologisch gedeutet."
Mit ungewöhnlicher Kompetenz wird die zentrale Frage umfassend und detailliert erörtert, werden Quellen unterschiedlichster Sprachen ausgewertet und Abbildungen entsprechender Darstellungen aus Ajanta, Amaravati, Bharhut, Bodh-Gaya, Gandhara, Kanheri, Kizil, Kumtula, Mathura, Sanchi, Sarnath, Nalanda, Sorcuq und Xoco analysiert. Anmerkungen und Literaturverzeichnis sind nicht nur Beleg und Erklärung, sondern auch Grundlage und Anreiz, den von Schlingloff beschrittenen Weg weiterzugehen: seiner Methodik folgend.
Dass auch dieser Band in den Buddhismus-Studien erscheinen darf, ist ein weiterer Gewinn für die Reihe.