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Stand: 2020-02-01
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Natalia Bachour

Oswaldus Crollius und Daniel Sennert im frühneuzeitlichen Istanbul


Studien zur Rezeption des Paracelsismus im Werk des osmanischen Arztes Salih b. Nasrullah Ibn Sallum al-Halabi
2012. 2015. 489S. 235 mm
Verlag/Jahr: CENTAURUS 2015
ISBN: 3-86226-052-6 (3862260526)
Neue ISBN: 978-3-86226-052-2 (9783862260522)

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Die Studie untersucht die Rezeption westeuropäischer medizinischer und pharmazeutischer Schriften im Osmanischen Reich des 17. Jh. anhand von arabischen und türkischen Übersetzungen lateinischer Werke paracelsistischer und eklektischer Autoren. Dabei zeigt sich, daß der Obermedicus Ibn Sallum zwar kein Paracelsus Arabus war, aber eine wichtige Rolle in einem breiteren Rezeptionsprozeß spielte, dessen textliche und kulturelle Bedingungen und Merkmale Gegenstand der Studie sind.
Das Buch wird dieses Jahr von der internationalen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie mit dem renommierten Prix Carmen Francés ausgezeichnet.
Die vorliegende Studie untersucht die Rezeption des Paracelsismus im Osmanischen Reich des 17. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Erforschung der arabischen Übersetzungen von Oswaldus Crollius Basilica Chymica und Daniel Sennerts De Chymicorum cum Aristotelicis et Galenicis consensu ac dissensu (al-K miy al-malakiyya und at-Tibb al-k miy i al-dschad d). Sie werden dem Obermedicus Ibn Sallum al-Halabi zugeschrieben, der als Erneuerer der Medizin im Osmanischen Reich gilt und durch sein Werk den Orient mit neuen Krankheiten, mit dem Paracelsismus und der Nova medicina bekanntgemacht haben soll.

Diese Arbeit weist jedoch nach, dass Ibn Sallum nicht als Übersetzer der genannten Schriften gelten und eine Paracelsusrezeption nicht auf ihn zurückgeführt werden kann. Vielmehr ergibt die Erforschung seiner Werke und der Quellen in ihrem Umfeld, dass Ibn Sallum ein pragmatischer Eklektiker war und der Qualitäten- und Gradelehre treu blieb.

Allerdings läßt die Erforschung der Ibn Sallum zugeschriebenen Schriften eine breitere Übersetzungsaktivität erkennen, die das rege Interesse der osmanischen Gelehrten am medizinischen und pharmazeutischen Schrifttum der westeuropäischen Länder in der Mitte des 17. Jahrhunderts widerspiegelt. Die Studie arbeitet die textlichen und kulturellen Bedingungen und Merkmale dieses Rezeptionsprozesses medizinischer und pharmazeutischer Schriften heraus.

Natalia Bachours Dissertation über "Oswaldus Crollius und Daniel Sennert im frühneuzeitlichen Istanbul" wurde von der internationalen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie mit dem renommierten "Prix Carmen Francés" ausgezeichnet
Natalia Bachour hat einen Abschluß in Pharmazie und Pharmazeutischer Chemie an der Universität Damaskus, ist Diplom-Pharmazeutin und promovierte in Pharmaziegeschichte an der Universität Heidelberg. Sie hat eine Approbation als Apothekerin und ist Diplom-Übersetzerin (Arabisch/Deutsch/Englisch. Derzeit arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Orientalischen Seminar der Universität Zürich.